Die Grünen Linden-Limmer sind besorgt um die Entwicklung der D-Linie.Mit der Entscheidung der Regionsversammlung gegen die von uns favorisierte Niederflurtechnik hatten wir zumindest die Hoffnung einer zügigen Umsetzung der neuen D-Linie verbunden. Linden und Limmer brauchen endlich eine verlässliche und barrierefreie D-Linien-Perspektive.
Diese sehen wir heute nicht mehr gegeben.
1. Die Anbindung der D-Linie an die Haltestelle Hauptbahnhof wird im Gutachten und von verantwortlichen Politikern wegen unzumutbarer Hochbahnsteige auf dem Bahnhofsvorplatz oder im Posttunnel in Frage gestellt. Dieser Affront trifft nicht nur mobilitätseingeschränkte Personen, denen mehrere hundert Meter Fußweg zugemutet werden sollen. Allein die Diskussion um die Abkoppelung der fahrgaststarken D-Linie vomS-Bahn-Netz und vom Fernverkehr stellt eine Aufkündigung der gemeinsamen Diskussionskultur dar.
2. Der mangels Liquidität drohende Stopp bei der Bestellung von 50 neuen Hochbahnzügen führt zu einer weiteren Verzögerung des D-Linien-Ausbaus. Gerade die rabattierte zügige Bestellung der Fahrzeugewar das wichtigste Argument gegen das flexiblere Niederflursystem. Mit dem Fortfall der Rabatte oder mit einer Kofinanzierung aus Steuermittelnsind sämtliche Wirtschaftsgutachten Makulatur.
Die diskutierte Abkoppelung der D-Linie vom wichtigsten Umsteigepunkt Hauptbahnhof und die Verzögerung des Ankaufs von neuen Zügen und damit verbundene Kostensteigerungen decken genau jene Widersprüche auf, auf die wir seit Jahren hinweisen und weshalb wir uns nach sorgfältiger Abwägung seinerzeit für ein Niederflursystem ausgesprochen haben. Nach dem Fortfall der beiden wichtigsten Aspekte, die zur Entscheidung für die Hochflurvariante geführt haben, fordern wirvor dem Hintergrund des neuen Sachstands eine erneute Prüfung der Niederflurvariante.
In einer bereits im März 2012 erstellten Expertise (Link)haben wir versucht, der Komplexität der D-Linie gerecht zu werden. Es genügt nicht, allein aus der Perspektive Hauptbahnhof oder aus der Perspektive Barrierefreiheit etc. zu argumentieren. Die Zukunftsfähigkeit der D-Linie muss endlich fachlich und ohne Vorwegnahmevon Ergebnissen in ihren gesamten Auswirkungen durchdrungen werden.
Wir fordern Stadt- und Regionspolitik auf, die Entwicklung der D-Linie prioritär zu behandeln und die inzwischen misstrauisch gewordeneBevölkerung über die einzelnen Planungsschritte uneingeschränkt zu informieren.