Der gut verdauliche Krimi beginnt mit einem Leichenfund am Ihme-Zentrum. Der ehemalige Handelsvertreter Eddie wird erschlagen im Parkdeck aufgefunden, die Kommissare Max „Dreitagebart“ Leitner und Tobias „Lockenkopf“ Heuward nehmen die Ermittlungen auf. Schon bald gibt es einen zweiten Toten, dieser hat sich mit einer Überdosis Schmerztabletten vergiftet.
Damit gerät der Hersteller dieser „Mordspillen“, die OmexaPlus GmbH mit Sitz in der Zeißstraße, ins Visier der Ermittler. Die Firma wird von den beiden Zwillingsbrüdern Sven und Mark Pfannschmitt geführt, die Ihr fragwürdiges, süchtig machendes Medikament namens Trinidit in den Kongo und nach Angola exportieren. Deren attraktive Prokuristin Verona ist die dritte Tote, sie stirbt am Rande eines Paintball-Spieles.
Als Täter kann schließlich der Tschetschene Ivan entlarvt werden. Der Mann mit dem „Haarknoten“ ist der mehrfache Auftragsmörder. Haare scheinen es Staats offenbar in diesem Buch sehr angetan zu haben. So streicht sich der eine Kriminalhauptkommissar immer wieder durch seinen „Dreitagebart“ während der andere ständig seinen „Lockenkopf“ zwirbelt. Warum auch immer diese Attribute redundant Erwähnung finden, bleibt das Geheimnis des Autors.
Auch Werner Zandermann, dem dritten Kommissar vom Zentralen Kriminaldienst, hat Staats einen Tick zugeschrieben: Er gibt dauernd Zitate zum Besten. Kostprobe: „Der Reichtum gleicht dem Seewasser. Je mehr man davon trinkt, desto durstiger wird man!“ Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph. So zieht sich die Handlung, in der auch die Ex-Frau des ebenfalls ums Leben kommenden OmexaPlus-Geschäftsführers und ein leicht korrupt wirkender Kriminaldirektor vorkommen, durch kurzweilige 250 Romanseiten.
Autor Dirk M. Staats, Jahrgang 1958, ist geboren und aufgewachsen in Hannover. Nach einer Lehre zum Bankkaufmann studierte er Wirtschaftschaftswissenschaften und arbeitete später selbstständig als Unternehmensberater und Seminarleiter. „Neben dem Orgel- und Klavierspielen liebt er gemütliche Abende im Freundeskreis und nicht zuletzt – Krimis schreiben“, so eine Selbstdarstellung.
Von Staats erschienen sind bereits „Die Kunst zu sterben“ (2019) und „Auf dem Totenberg“ (2017). Die Lesung in der Lindener Buchhandlung aus seinem dritten Krimi „Mordspillen“ teilte er sich mit der „szenischen Begleitung“ von Marion Stitz. Zur „Literaturtankstelle“ hatten sich dort an diesem Donnerstagabend knapp 20 Interessierte eingefunden.