Niedersachsens Kommunen müssen dem Land bis Ende 2026 eine kommunale Wärmeplanung vorlegen. Die Landeshauptstadt Hannover plant in Kooperation mit dem Energiedienstleister enercity, diese Aufgabe deutlich früher zu erfüllen. Noch in diesem Jahr will die Stadtverwaltung die Planung abgeschlossen haben und der lokalen Politik und der Öffentlichkeit vorstellen. Im kommenden Jahr will die Stadt die Bürger*innen beteiligen und dem Rat einen Beschlussentwurf vorlegen.
Kern der Wärmeplanung ist die Ausweisung von Wärmenetzgebieten und von Gebieten mit dezentraler Wärmeversorgung. Die Grundlage bilden Voruntersuchungen zu den vorhandenen Gebäudetypen, den Wärmeverbräuchen und installierten Heizsystemen. Unter Berücksichtigung der Möglichkeiten zur Wärmeeinsparung wird gezeigt, wie sich im Quartier möglichst kosteneffizient eine klimaneutrale Versorgung erreichen lässt.
Entwurf für mögliche Verteilung nach Straßen
enercity hat eine Website eingerichtet, die Interessierten schon jetzt Orientierung bietet, wie es mit der klimafreundlichen Wärmeversorgung in den verschiedenen Quartieren der Stadt weitergehen kann. In einem Wärme-Szenario Hannover wird unter www.waermeplanung-hannover.de für jede Adresse angezeigt, ob sie sich im Fernwärmesatzungs- bzw. Fernwärmeeignungsgebiet, in einem potenziellen Nahwärmegebiet oder in einem Gebiet für dezentrale Wärmelösungen geeignetem Gebiet befindet.
Oberbürgermeister Belit Onay dazu:
„Wir möchten allen Hannoveraner*innen zügig eine Orientierungshilfe zu zukunftsfähigen Heizsystemen im Quartier bieten. Dabei können wir rund zwei Jahre schneller sein, als von Bund und Land gefordert. Denn enercity verfügt über eine räumlich aufgelöste Wärmeplanung, die die Anforderungen des niedersächsischen Klimagesetzes erfüllt. Durch die Nutzung und Ergänzung mit eigenen Daten wollen wir die kommunale Wärmeplanung für das Stadtgebiet Hannover zügig in stadteigene Geodaten-Systeme integrieren und im Internet veröffentlichen.“
Verpflichtung für Städte in Niedersachsen
Das niedersächsische Klimagesetz verpflichtet Kommunen, bis spätestens 31. Dezember 2026 die räumlich aufgelöste Wärmeplanung aufzustellen und zu veröffentlichen. Auf Bundesebene befindet sich das Wärmeplanungsgesetz in Vorbereitung. Es wird neben der Verpflichtung zur Wärmeplanung auch Vorgaben für die Dekarbonisierung von Wärmenetzen enthalten.
Die weiteren Schritte
Die Stadt prüft und integriert die Anregungen aus der Beteiligung. Aktualisierte Wärmepläne werden dann dem Rat zur Entscheidung vorgelegt und nach der Ratsentscheidung öffentlich bekannt gegeben.
Quelle: Pressemitteilung Landeshauptstadt Hannover