Zukunftstag: Jugendliche bauen einen Insektengarten in Kleingartenkolonie

Bau Insektengarten12 Jugendliche aus verschiedenen Schulen in Stadt und Region Hannover buddeln, sägen, schneiden und bohren im Rahmen des “Zukunftstags“ am 28. April für mehr Insektenschutz in der Stadt. Vor dem Arbeitseinsatz werden die faszinierende Insektenwelt und ökologische Zusammenhänge veranschaulicht, um den Jugendlichen die Bedeutung ihres Handelns aufzuzeigen. Nur wenig bekannt ist, dass beispielsweise 2/3 der Wildbienenarten unterirdisch brüten und dafür offene Bodenstellen brauchen, wovon auch Grab- und Wegwespen profitieren. Im Zentrum der Aktion steht daher die Anlage eines so genannten Sandariums – eine kunstvoll gestaltete Sandfläche – speziell für die bodennistenden insektenarten auf der Gemeinschaftsfläche der Kolonie.

Für die oberirdischen Nestbauer*innen werden Baumstämme angebohrt und Totholz eingebracht. Des Weiteren soll die angrenzende Wildblumenwiese zurückgeschnitten werden. Auch Infoschilder und Erläuterungstafeln werden von den Jugendlichen gestaltet und angebracht. Schließlich sollen mit diesem Modellgarten nicht nur die Kleingärtner*innen der Kolonie Dornröschen zur Nachahmung motiviert werden.

Insektengarten
Gabi Fiedler erläutert den Insektengarten
Künftig soll der neue Insektengarten dem gemeinsamen Beobachten und Erleben dienen sowie interessierten Kleingärtner*innen und Besucher*innen Anregungen geben, wie sie auf ihrem Balkon oder im Kleingarten den schutzbedürftigen, fleißigen Bestäuberinsekten helfen können.

Der Bezirksverband Hannover der Kleingärtner und die Deutsche Umwelthilfe sind aktive Mitglieder im Insektenbündnis Hannover. Dieses Bündnis aus 17 Organisationen hat sich zum Ziel gesetzt, die Insektenvielfalt in Hannover zu stärken und die Stadtgesellschaft für das Thema zu sensibilisieren.
Gabi Fiedler, Leiterin der Bundesgeschäftsstelle der Deutschen Umwelthilfe Hannover und Mitinitiatorin des Insektenbündnis Hannover erläutert:

„Gemeinsam mit der Stadt Hannover und den Bündnispartnern wollen wir Stück für Stück Lebensräume mit Nistplätzen, Nahrungsquellen und Baumaterialien für unsere wichtigen Bestäuberinsekten zurückgewinnen. Die Kleingärtner*innen haben mit einem Anteil von über 1.000 Hektar im Stadtgebiet eine wichtige Vorbildfunktion. Dazu zählt auch der Verzicht von Pestiziden und Torf.“

Sie verweist auf die Informationsmaterialien des Insektenbündnisses und der Deutschen Umwelthilfe mit ganz praktischen Tipps rund um die Themen naturnahes Gärtnern und die Anlage von Insektennisthilfen.

Bildnachweis: Stefan Ebers