Deutschland im Herbst, das nackte Grauen: Verrückte Künstler geben dem Klima den Rest durch Verbrennen von Klopapier-Rollen, die Corona-Fallzahlen steigen und der Karneval steht vor der Tür. Dort steht auch der nächste Lockdown, dem von allen Corona-Leugnern, Verschwörungstheoretikerinnen und Impffeinden ein närrisches „Wolle mer ne roilasse?“ entgegenschallt.
Die Antwort kann nur lauten: Immer hereinspaziert. Maskenverweigerer und andere Subintelligenzler und Moralignorantinnen beschädigen durch ihr unsolidarisches Verhalten die Zivilgesellschaft, verabschieden sich aus der Tradition der Aufklärung und marschieren Seit an Seit mit Geistesheroen wie Trump und Bolsonaro zurück ins finstre Mittelalter. Nicht ohne vorher durch ihr Vernunftbefreites Verhalten via Lockdown der Wirtschaft einen Leberhaken zu versetzen. Was im Zweifel die Armen ärmer und die Reichen reicher macht. Da wollen der LINDENSPIEGEL und das Satirekombinat SCHUPPEN 68 nicht Abseits stehen und veranstalten gemeinsam den Mega-Event:
Linden sucht den Superspreader!
Teilnehmen kann jede*r, einzige Voraussetzung: Der IQ ist nicht höher als die Außentemperatur. Superspreaden ist deine große Leidenschaft? Fame dein größter Traum? Du fällst überall auf und gehörst einfach ins Rampenlicht? Dann bist du bei „Linden sucht den Superspreader“ genau richtig! Am besten, du bewirbst dich sofort! Die Jury um Virentitan Harald Rööchler geht auf die Suche nach DEM Superspreader Deutschlands. Für besonders hammermäßige Auftritte zücken die Juroren sogar ihr „Goldenes Ticket“ – ein unbegrenzter Kuraufenthalt in Bad Klappsmühlen.
Auf einem herausfordernden Parcours müssen die Kandidat*innen ihre Spreaderfähigkeiten unter Beweis stellen. Das Reaktionsvermögen ist beim „Masken runter“-Contest gefragt. Nach einem Signalton müssen alle sofort ihre Masken runterreißen. Wer am schnellsten ist, gewinnt! Beim Contest „Husten, wir haben ein Problem!“ siegt derjenige, der seine Aerosole durch kräftiges Aushusten oder Absingen der Nationalhymne am weitesten verbreitet, was mittels Laser sichtbar gemacht wird. Beim Teamwettbewerb „Abstand ist was für Feiglinge!“ balancieren zwei Kandidaten eine brennende Klopapierrolle Stirn an Stirn nachts über die A 7 und singen dabei „Wer hamstert so spät bei Nacht und Wind? Es ist der Deutsche, der wieder spinnt.“ (Melodie: „Der Erlkönig“; Franz Schubert. Das ist der von Schubert und Black.) Am Ende der Veranstaltung gibt es kein Feuerwerk, dafür werden als Signal für mehr Hamsterkäufe 68 Hamster verbrannt. Ort: Ihmezentrum, 00.00 Uhr. Kommt massenhaft! Das Hygiene-Konzept ist für eine Zuschauerin ausgelegt, wir bieten Platz für 200. Acht Heinzpilze erhöhen den Comfort! Wer unser T-Shirt „Vernunft? Nein Danke!“ trägt, zahlt keinen Eintritt.
Klaus-Dieter Gleitze für das Satirekombinat SCHUPPEN 68
Der Text ist Teil der „Campagne Corona“, die sich gegen Verschwörungstheorien, Corona-Leugner und wachsende Irrationalität wendet.