Veranstaltung der Gedenkstätte Ahlem

Vortrag und Gespräch: „Sexuelle Gewalt im Krieg und in NS-Konzentrationslagern – Formen, Funktionen, Begriffe“

Ob im Zweiten Weltkrieg oder in aktuellen Konflikten wie im Kongo: Sexuelle Gewalttaten waren und sind ein Teil des Kriegs. Aber um was für ein Gewaltphänomen handelt es sich eigentlich? Auf welche Weise ähneln oder unterscheiden sich Kriegsvergewaltigungen von sexuellen Angriffen im friedlichen Alltag? Und warum ist sexuelle Gewalt gegen Männer bis heute ein Tabu?

Um Fragen wie diese zu beantworten, haben Forscherinnen und Forscher begonnen, die Formen sexueller Gewalttaten in bewaffneten Konflikten detaillierter zu beschreiben. Sie untersuchen, ob es eine transkulturelle Übereinkunft gibt, nach der Soldaten davon ausgehen können, Zugriff auf weibliche Körper zu haben, und dokumentieren, wann Armeeführungen sexuelle Gewalttaten fördern oder einschränken.

Auf Einladung der Gedenkstätte Ahlem gibt die Hamburger Historikerin Regina Mühlhäuser am Donnerstag, 19. August 2010, 19.00 Uhr, Haus der Region, Raum N001, Eingang Hildesheimer Str. 18, einen Einblick in neuere Studien, die sich damit beschäftigen, welche Erscheinungsformen Sexualität in Kriegszeiten annimmt. Ihr Vortrag trägt den Titel  “Sexuelle Gewalt im Krieg und in NS-Konzentrationslagern – Formen, Funktionen, Begriffe“.

Regina Mühlhäuser studierte in Hamburg, Berlin und Seoul Geschichte, Literaturwissenschaft und Koreanistik und promovierte 2008 an der Universität Köln. Sie ist seit 2001 Ansprechpartnerin der Arbeitsgruppe „Krieg und Geschlecht“ am Hamburger Institut für Sozialforschung und war 2005 Research Fellow am Deutschen Historischen Institut in Washington, DC.

Der Eintritt ist frei.