Gemeinschaftsausstellung unbekannter Hannoverscher KünstlerInnen
Der r2k Raum für Kunst und Kommunikation präsentiert vom 6. Mai bis 25. Juni 2017 die Ausstellung Kunst unter‘m Radar. Die in der Gemeinschaftsausstellung mit insgesamt 15 Werke vertretenen fünf KünstlerInnen zeigen Arbeiten, die thematisch Figur und Mensch in den Mittelpunkt stellen und in ihrer Materialauswahl einen Bogen von der Ölmalerei über Acryl- und Pastell-Techniken bis zu filigranen Assemblagen schlagen.
Die Künstlerinnen verbindet ihr autodidaktischer Zugang zur Kunst und ihre berufliche Unabhängigkeit, die es ihnen ermöglicht, ihre Kunst frei vom Blick auf Mainstream, Galeristenerwartungen oder Vermarktungsanforderungen auszuüben, sich aber gleichzeitig trotzdem einen hohen eigenen Anspruch an Qualität und Umsetzung zu stellen. Die gezeigten Arbeiten sind alle grundsätzlich dem Gegenständlichen verbunden, zeigen aber in ihrer Gegenüberstellung facettenreich die individuellen und wiedererkennbaren Hand-schriften und Umsetzungswege, die jeder der ausstellenden KünstlerInnen für sich in Laufe der Jahre entwickelt und gefestigt hat.
Der provokante Untertitel der Ausstellung „Zu ungebildet, zu unprofessionell und kaum wahrgenommen“ zeigt aber auch auf ein Dilemma im (hannoverschen) Kunstbetrieb hin, der in den Selektionskriterien zur Zulassung von Künstlern zu Angeboten der kommunalen Kulturförderung manchmal fast wilhelminische Züge aufweist. Nur tritt hier an die Stelle der Hauptmann von Köpenickschen Frage „Haben Sie gedient?“ die Frage „Haben Sie studiert?“ und „Machen Sie das hauptberuflich?“ Mit der klaren Ansage seitens der kommunalen Kulturverantwortlichen, man wolle bewusst keine Teilnahme von Hobbykünstlern an geförderten Angeboten wie beispielsweise dem jährlich stattfindenden Atelierspaziergang* oder dem Kunstlauf Zinnober werden eine Vielzahl qualitativ durchaus beachtenswerte Kunstschaffende ausgegrenzt und die Kulturförderung wird eher zu einer Wirtschaftsför-derung mit Schwerpunkt der Unterstützung der akademisch gebildeten Kunstproduktion.
Die unter dem Titel Kunst unter’m Radar ausstellenden Künstler wollen den BesucherInnen Gelegenheit geben, einen Blick auf Ergebnisse des freien Kunstschaffens zwischen akademischem Kunstbetrieb und Volkshochschulkursen zu werfen und sich selbst ein Bild davon zu machen, ob Qualität auch jenseits formaler Selektionskriterien entstehen kann.
Die Ausstellung ist donnerstags bis sonntags von 15 – 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist selbstverständlich frei.