Durch einen Dachbodenfund bei Frau Hohmann ist dieses gefunden worden, welches das ganze Haus der Falkenstraße 17 in Linden-Mitte um 1967 zeigt.
Links im Bild das Zoohaus Hermann Appel, Falkenstraße 13, dann Optiker Hohmann, Falkenstraße 15, danach das inzwischen abgerissene (verschwundene) Haus mit dem Friseurgeschäft Gisela Kuschel (Damensalon), Falkenstraße 17. Das Schaufenster vom Beerdigungsinstitut F. Bertram ist zu der Zeit bereits weiß verhängt.
Das verschwundene Haus in der Falkenstraße
Ein Stück Lindener Geschichte lebt in den Erinnerungen von Jörg-Maria Brügger weiter. Er erzählt von einem Hof in der Falkenstraße, in dem einst schwarze Leichenwagen und eine weiße Hochzeitskutsche abgestellt waren – direkt an einer Hofmauer. Dort, zwischen der Einfahrt und dem benachbarten Haus Falkenstraße 19, befanden sich die Geschäftsräume der ansässigen Firmen. Die Eingänge lagen etwas erhöht, mit ein paar Stufen davor. Einmal, so berichtet Brügger, sei er mit seinem Tretroller gegen eine dieser Stufen geknallt – und mit dem Kinn direkt auf den Lenker gefallen. Der hatte, um Kosten zu sparen, keine Gummigriffe. „Das merke ich heute noch“, sagt er mit einem Schmunzeln.
Auch seine Mutter weiß noch einiges zu berichten. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr Dorothea Rudolph, die Erbin des Unternehmens. Mit großer Geste ließ sie sich regelmäßig in der weißen Hochzeitskutsche durch Linden fahren, trug dabei stets einen auffälligen Hut und winkte den Passanten zu. „Ich bin die Königin von Linden“, soll sie dabei gesagt haben.
Das Gebäude selbst, so berichtet Brüggers Mutter weiter, habe dem Haus Falkenstraße 15 geglichen – damals Sitz von Optiker Hohmann, später das Hotel Dreamtel. Auf einem historischen Foto sei dieses gut zu erkennen. Ein weiteres Bild, das die Falkenstraße vor etwa 100 Jahren zeigt, lässt hingegen eine Lücke erkennen – den heutigen Schulhof. Ein Haus im Stil des Hauses Nr. 15, das also dort gestanden haben müsste, ist darauf jedoch nicht zu sehen. Vielleicht war es zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits abgerissen.
Eines fällt Jörg-Maria Brügger noch auf: Pferde, so sagt er, habe er in dem Hof nie gesehen. Seine Vermutung: Sie wurden bei Bedarf ausgeliehen, möglicherweise von der nahegelegenen Lindener Brauerei.
Vielen Dank an Jürgen Wessel für seine Recherchearbeit.