Das Energiemuseum ist Geschichte – Ende nach über 40 Jahren

Museum für Energiegeschichte

Update: Nachdem der Energieversorger Avacon entschieden hatte den Betrieb des „Museum für Energiegeschichte(n)“ einzustellen wurde nun der Landeshauptstadt Hannover angeboten die Sammlung dauerhaft im Wege einer Sachspende zu übereignen. Vorbehaltlich der Zustimmung der Ratsgremien möchten die städtischen Museen für Kulturgeschichte die Sammlung übernehmen.

https://www.hannover-entdecken.de/museum-fuer-energiegeschichten-stadt-moechte-die-sammlung-uebernehmen/

Das 1979 als „Elektrotechnisches Museum der HASTRA“ eröffnete Museum für Energiegeschichte schließt aus wirtschaftlichen Gründen für immer seine Pforten. Wie der Avacon-Kommunikationschef Thorsten von Neubeck beteuert, hat sich das Unternehmen die Entscheidung über die Zukunft des Museums nicht leichtgemacht, doch schlussendlich entschied die Wirtschaftlichkeit, die nicht mehr gegeben war.

Wieder ein Stück Kultur, das schwindet

Anfangs stellte das Museum nicht viel mehr dar als eine Sammlung elektrotechnischer Exponate und befand sich auf dem Gelände der HASTRA (Hannoversch-Braunschweigische Stromversorgungs AG) in der Calenberger Neustadt, dessen 50stes Firmenjubiläum den Anlass zur Öffentlichmachung technischer Errungenschaften gab.

Bereits im Jahr 1987 bezog das Museum die Räumlichkeiten in der Humboldtstraße und begeisterte jährlich 10.000 Besucher mit Ausstellungsstücken und hochinteressanten Geschichten rund um die bereits seit etwa 300 Jahren bestehende Nutzung der Elektrizität.

Verbleib der Ausstellungsstücke noch fraglich

Die Dauerausstellung umfasste mehr als 1.000 Exponate, über welche man auf den 600 m² Ausstellungsfläche staunen konnte. Zudem konnte man elektrotechnische Experimente beobachten und Entwicklung und Geschichte vieler für uns alltäglicher Gegenstände erfahren.
Doch die 1.000 Ausstellungsstücke waren nur ein kleiner Bruchteil der gesamten Sammlung. Im Depot des Museums lagern noch weitere 30.000 faszinierende Stücke rund um das Thema Elektrizität, wie zum Beispiel Grammofone, Kühlschränke und andere wichtige und weniger wichtige aber kuriose Geräte.

Was nun aus all diesen Schätzen wird, steht noch nicht fest. Der Direktor des Historischen Museums, Thomas Schwark, hofft, dass die Sammlung sich nicht in alle Welt zerstreut, sondern überwiegend in Hannover bleibt. Eventuell finden sich private Sammler, möglicherweise werden einige Exponate auch an andere Museen in der Stadt als Schenkung weitergegeben. Sicher ist nur, dass der Mietvertrag für die Räumlichkeiten an der Humboldtstraße zum Ende des Jahres ausläuft und die Ausstellungsstücke bis dahin möglichst ein neues Zuhause gefunden haben.

Bildnachweis: Achim Brandau