Egestorff-Gruft in Hannover-Linden

Lindener Dorffriedhof

Östlich der St. Martinskirche liegt an ein Weg in Richtung Niemeyerstraße die Gruft des Industriellen Georg Egestorff.

Im Vordergrund eine kleine Stützmauer, darauf ein mannshoher Gedenkstein, eingebettet in Bäume uns SträucherUrsprünglich lag in diesem Bereich an der Kirche der Lindener Dorffriedhof. Vom früheren Friedhof ist heute nichts mehr zu sehen. Erhalten geblieben ist nur die mit einer Steinplatte verschlossene Gruft der Grabstelle von Georg Egestorff. Die Egestorff Gruft ist erkennbar an einer kleinen in den seichten Hang gebauten Stützmauer. Darauf steht ein Gedenkstein zur Erinnerung. Georg ließ an dieser Stelle ursprünglich für sich und seine Familie ein Mausoleum mit darunter liegender Gruft errichten. Das Mausoleum wurde aber 1943 zerstört.

Vermeintlicher Vater der Industrialisierung in Linden

Büste zeigt Georg Egestorff, geschaffen von Caspar Zumbusch (Sammlung Historisches Museum Hannover)

Egestorff gründete während der Industrialisierung unter anderem die „Eisen-Giesserey und Maschinenfabrik Georg Egestorff“, die später als Hannoversche Maschinenbau AG oder kurz Hanomag weltbekannt wurde. Damit gilt Georg Egestorff als Vater des ökonmischen Aufschwungs in Linden im 19. Jahrhundert. Historisch korrekt ist diese Wahrnehmung nicht ganz, den ökonomisch erfolgreich wurde die Hanomag erst, nach dem der „Eisenbahnkönig“ Bethel Henry Strousberg sie kaufte.

Kalkjohann

Grabstein Johann Egestorff

Häufig wird fälschlich angenommen, es handle sich bei der Gruft um die Grabstelle vom im hannöverschen spöttisch als Kalkjohann titulierten Unternehmers Johann Hinrich Egestorff (* 22. Oktober 1772 in Lohnde bei Seelze; † 30. März 1834 in Linden). Johann Hinrich Egestorff war der Vater von Georg. Er erwarb mit Abbau, Verarbeitung und Verkauf von Kalk erheblichen Wohlstand. Er gilt heute als einer der ersten modernen Unternehmer im Raum Hannover, da in seinem Unternehmen für damalige Zeit innovative Management-Methoden einführte. Johanns Grabstein wurde hierher versetzt, seine Gebeine sind aber nicht in der Gruft beigesetzt.

Weitere Informationen zu Johann Egestorff auf seelze.de

Bildnachweis: Martin Illmann