Hausbesetzung: „Zusammen den Stadtteil wiederbeleben“

Unter diesem Motto stand am Sonntag, 17. März, eine Protestaktion in und vor dem seit Langem leer stehenden Haus Wunstorfer Straße 71 in Limmer. Die Polizei griff nicht ein, da der Eigentümer keinen Strafantrag gestellt hatte.

Das leerstehende Haus Wunstorfer Straße 71 wurde kurzfristig besetzt
Das leer stehende Haus Wunstorfer Straße 71 wurde kurzfristig besetzt

In dem zweigeschossigen Haus waren es ab zehn Uhr rund zehn junge Leute, die mehrere Transparente an die Fassade hängten. Darauf stand u.a.: „Runter mit den Mieten – der Jugend Perspektiven!“. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite versammelten sich an einem Info-Tisch gegen Mittag noch einmal etwa 50 Unterstützer*innen. Die Polizei war mit drei Streifenwagen vor Ort und sprach von einer „spontanen Versammlung zum Thema Gentrifizierung“.

Der Einsatzleiter zeigte sich sichtlich um Deeskalation bemüht. Nachdem der herbeigerufene Eigentümer keinen Strafantrag wegen Hausfriedensbruch gestellt hatte, wollte der Beamte auch auf die Feststellung von Personalien verzichten. Vorausgesetzt allerdings, dass die Besetzer wie angekündigt das Haus gegen 14 Uhr freiwillig verlassen würden.

Transparente an der Fassade fordern niedrige Mieten und Solidarität
Transparente an der Fassade fordern niedrige Mieten und Solidarität
„Gemeinsam wollen wir als junge Stadtgesellschaft unser Viertel mitgestalten und Räume für Kultur und Austausch schaffen!“, heißt es in der Einladung zur Protestaktion. Die Initiator*innen sind offenbar nicht fest organisiert, sondern ein spontaner Zusammenschluss von jungen Menschen aus Limmer und Umgebung. Bleibt abzuwarten, was aus dem Haus Wunstorfer Straße 71 wird. Der Eigentümer hat nach Polizeiangaben erklärt, es sanieren und später mit seiner Familie selbst bewohnen zu wollen.

Bildnachweis: Wolfgang Becker