Im Mittelpunkt des Bühnenprogramms „Wir, Kinder der kleinen Mehrheiten“ am Sonnabend (4. Februar) um 19 Uhr im Freizeitheim Linden, Windheimstraße 4, steht das Buch des Aktivisten Gianni Jovanovic und der Journalistin Oyindamola Alashe: „Ich, ein Kind der kleinen Mehrheit“. Gemeinsam erzählen sie die spannende Lebensgeschichte des schwulen Deutsch-Roma Jovanovic. Eindrucksvoll zeigen sie, wie sehr Rom*nja und Sinti*zze seit Jahrhunderten – und bis heute – Rassismus und Ausgrenzung erleben. Gleichzeitig ist ihre Erzählung immer selbstbewusst, mal mit Humor, mal mit Traurigkeit und informativer Ernsthaftigkeit.
Der Eintritt für die Veranstaltung im Freizeitheim Linden, Windheimstraße 4, kostet 14, ermäßigt 7 Euro. Eine Anmeldung ist nicht nötig, eine Reservierung ist möglich unter: fzh-linden@hannover-stadt.de. (Reservierte Karten bitte bis 18.30 Uhr abholen, Getränke können mitgebracht werden.)
„Wir sind die Kinder der kleinen Mehrheiten. Unsere Stimmen müssen in der Gesellschaft gehört werden.“ 1978 in Rüsselsheim als Sohn einer Roma-Familie geboren, erlebten er und seine Familie immer wieder rassistische Anfeindungen. Mit 14 Jahren verheirateten seine Eltern ihn. Mit 17 Jahren war er bereits zweifacher Vater, Anfang 20 outete sich Gianni Jovanovic als schwul. Inzwischen ist er seit 18 Jahren mit seinem Ehemann zusammen, zweifacher Großvater und die wohl bekannteste Stimme der Rom*nja und Sinti*zze in Deutschland. Er entwirft eine Vision einer antirassistischen, diversen Gesellschaft.
Der Abend bietet Raum, um sich zum ersten Mal oder tiefergehend mit strukturellem Rassismus auseinanderzusetzen. Er erlaubt Fragen, Gespräche und vor allem Emotionen. Er klärt auf und sensibilisiert Menschen – aber stärkt auch jene, die im Leben Diskriminierung erleben. Er zeigt, dass es Unterschiede aber auch viele Gemeinsamkeiten zwischen Gruppen gibt. Jovanovic und Alashe bauen Brücken. „Wir Kinder der kleinen Mehrheiten“ ist eine Feier für die Wahlfamilie – und alle, die es werden wollen.