Die nächste Premiere von „Frida Kahlo“ ist am 19.11.2016.
„Picasso feierte sie, Breton führte sie ins Pariser Kunstleben ein, Trotzki liebte in ihr nicht nur die Revolutionärin, Henri Ford und Rockefeller lagen ihr zu Füßen. Ob in Mexico City, New York oder Paris: Frida Kahlo, die große Künstlerin und Ehefrau von Diego Rivera, wirkte wie ein feuriger Magnet und war zugleich eine der ersten Frauen, die sich kraft ihrer Persönlichkeit wirklich emanzipierte.“ (Hayden Herrera, „Frida Kahlo. Ein leidenschaftliches Leben.“)
Die Idee zur Erarbeitung und Realisierung eines Theaterstücks über dieses Leben voller Leid und Leidenschaft wurde am 01. Januar 2015 geboren. Wir sind tief in die Biographie von Frida Kahlo eingetaucht; haben die Malerin, die Muse, die Märtyrerin, den Krüppel und den Mythos kennengelernt. Diese Frau fasziniert. Unter Verwendung von Originalzitaten aus ihrem gemalten Tagebuch und ihren diversen Briefen sowie inspiriert von zahlreicher Sekundärliteratur haben wir in unzähligen Stunden eine Bühnenfassung über ihr Leben erarbeitet. Kreativ reizvoll und herausfordernd zugleich war es dabei, erst auf den Proben und mit Hilfe des Ensembles die zentralen Aussagen dieses Stückes zu erarbeiten. Es ist ein Geschenk und zugleich eine Bürde, nur mit einem leeren Blatt Papier beginnen zu dürfen.
Der großen und stets wachsenden Fangemeinde von Frida Kahlo ist wahrscheinlich die Filmadaption mit Salma Hayek in der Hauptrolle gut in Erinnerung. Zeigt sie eventuell etwas zu sehr eine Kahlo, die für Hollywood geeignet sein mußte?
Frida Kahlos Hoffnung war ihre Kunst und ihre Kunst ihr Himmel. Das Ganze aber eingebettet in einer irdischen Hölle aus Schmerzen, Unglück, Zweifel und Krankheit. Wir zeigen eine Kahlo, deren unbändiger Lebenswille ansteckend ist und Mut macht. Wir zeigen aber auch eine Kahlo, die brüchig ist und unausstehlich sein kann, die betrogen wird und selbst betrügt, die trinkt, raucht, schreit und verzweifelt. An die Heldin, die trotz aller Schicksalsschläge stets stark, schön und strahlend war, mögen wir nicht so recht glauben. Und dadurch wird sie uns – gerade – einmal mehr sympathisch und greifbarer. „Viva la vida“ bekennt Frida Kahlo noch kurz vor ihrem Tod, gleichzeitig formuliert sie ihre Hoffnung, niemals zurückzukehren. Und natürlich muß man über so eine Frau ein Theaterstück schreiben.
Auf der Bühne: Sarah Arends, Janet Doant, Anette Fessler, Miriam Gruenke, Heidi Hoffmann, Natascha Krutyakova, Kordula Mitschke; Till Büthe, Joachim Jahn, Jonas Mai, Joachim Meyer, Andreas Sedlag
Akustik-Gitarre: Hawkar Hawa
Kostüme: Natalia Beinert, Katharina Fitz-Özer (Hochschule Hannover; Design und Medien)
Bühne: Hartmut Laumert, Joachim Meyer
Texte: Sarah Arends, Barbara Gerlach, Oliver Gruenke, Kordula Mitschke
Souffleusen: Barbara Gerlach, Barbara Matschke
Bewegungstraining: Gerd Zietlow
Licht: Justin Heindorf, Julian Jungfels, Maxim Urschumzew, Till Büthe
Regieassistenz: Kordula Mitschke, Natascha Yakovina
Idee & Regie: Oliver Gruenke
Copyright der Originaltexte: 2016 Banco de México Diego Rivera & Frida Kahlo Museums Trust, Mexico City
Premiere: 19.11.2016; weitere Termine in 2016 am 23.11., 26.11., 30.11., 03.12., 07.12., 14.12.
Ab April 2017 zeigt das Mittwoch:Theater dann „Terror“ von Ferdinand von Schirach in einer Inszenierung von Till Büthe.
Die Szene: Ein Gericht. Das Publikum: Die Schöffen.
Major Lars Koch, Pilot eines Kampfjets der Bundeswehr, Typ Eurofighter, hat sich seinem Urteil zu stellen. Hat er richtig gehandelt, an jenem Tag, an dem er den Befehl erhielt, einen von Terroristen gekaperten Lufthansa-Airbus vom Kurs abzudrängen? An Bord von Flug LH 2047 von Berlin-Tegel nach München sind 164 Menschen. Nun nimmt die Maschine Kurs auf die Allianz-Arena. Dort findet an diesem Abend vor 70.000 Zuschauern das ausverkaufte Länderspiel Deutschland gegen England statt. Major Lars Koch muss reagieren. Wie lauten seine Befehle? Soll er, darf er die Passagiermaschine abschießen, wenn die Terroristen nicht einlenken? Die Uhr tickt und Lars Koch trifft eine Entscheidung.
Ferdinand von Schirach stellt in seinem ersten Theaterstück die Frage nach der Würde des Menschen. Darf Leben gegen Leben, gleich in welcher Zahl, abgewogen werden? Welche Gründe kann es geben, um ein Unheil durch ein anderes, vermeintlich kleineres Unheil abzuwehren? Und wer sind die Verantwortlichen? Oder ist es Lars Koch allein, der hier vor Gericht steht? Die Schöffen haben zu entscheiden.
Ab September 2017 folgt „Das Abschiedsdinner“ von Delaporte & Patellière. Regie führt Heinrich Baxmann.
Während Ehen hier wie anderswo in der Regel sauber und eindeutig geschieden werden, ist dies bei zu Ende gehenden Freundschaften hingegen nicht der Fall. Diesem Umstand wollen Pierre und Chlotilde entgegentreten und veranstalten ein Abschiedsdinner, bei dem sie sich heimlich, im Stillen und ohne Kenntnis der zu verabschiedenden Gäste von einem scheinbar lästig gewordenen Ehepaar auf immer trennen möchten. Das schafft zumindest für die Gastgeber klare Verhältnisse, die sich besonders Chlotilde wünscht. Das geladene Paar kommt in Form von Antoine jedoch nur zur Hälfte und als dieser merkt, was Sache ist, beginnt er um seine Freundschaft zu kämpfen.
Dem durch „Der Vorname“ auch in Hannover bekannt gewordenen Autorenduo Delaporte und Patelliere gelingt in ihrem neuen Stück ein fulminanter Schlagabtausch zwischen eingespielten Teams, ein Konversationsfeuerwerk der Extraklasse, das ganz nebenbei essentielle Fragen an unsere Gesellschaft aufwirft: Wieviel Zeit bleibt neben zahlreicher Verpflichtungen einem Ehepaar für sich selbst eigentlich noch übrig? Und: Welchen Wert hat heutzutage noch eine bedingungslose Freundschaft?
Mittwoch:Theater
Privattheater seit 1970
Am Lindener Berge 38
30449 Hannover – Linden
Kartenhotline: 0511 – 456 205
Internet: www.mittwochtheater.de