1955 wurde die Bethlehemgemeinde geteilt und eine neue Gemeinde in Linden-Nord in der Salzmannstraße gegründet. Die Gerhard-Uhlhorn-Gemeinde wurde nach dem Abt von Loccum und Oberkonsistorialrat Uhlhorn (1826 – 1901) benannt. Zu seinen zahlreichen Verdiensten gehört die Gründung von 13 neuen Gemeinden, vor allem für die ständig wachsende arbeitende Bevölkerung in den industrialisierten Vorstädten.
Der Bau der Gerhard-Uhlhorn-Kirche wurde 1963 vollendet. Der Entwurf stammt vom Architekten Reinhard Riemerschmid (1914 – 1996) der durch mehrere Kirchbauten bekannt geworden ist. Die in typisch eigenwilliger Bauweise der 60er-Jahre gestaltete Halle mit durchbrochenen Strukturbetonwänden trägt ein steiles, offenes Walmdach mit Kupferdeckung. Ein frei stehender, schlanker Glockenturm kennzeichnet den Bau von außen als Kirche und verleiht ihm Fernwirkung. Inmitten historischer Bebauung und Grünflächen, idyllisch am Leineufer gelegen, ist die Gerhard-Uhlhorn-Kirche ein Denkmal aus künstlerischen und städtebaulichen Gründen, auch wenn dies bisher nicht offiziell bescheinigt wurde.
Die Gerhard-Uhlhorn-Gemeinde wurde 2009 mit der Bethlehemgemeinde zur ev.-luth. Kirchengemeinde Linden-Nord fusioniert. Vier Jahre später, 2013, endet die Geschichte der Gerhard-Uhlhorn-Kirche mit der Entwidmung des Gebäudes. Von 2018 bis 2019 wurde das Gebäude zu einem Studentenwohnheim umgebaut.
Die Punkt-Linden-Redaktionen hat das Studentenwohnheim in der Kirche besucht.