Wer kennt ihn nicht, den Lindenspiegel, der Monat für Monat kostenlos an alle Haushalte im Stadtbezirk verteilt wird. Der Publizist Hans-Erich Wiesemann gibt das Blatt seit 2006 heraus. Anfangs mit einer Auflage von 1.000 Stück und gerade mal vier Seiten gestartet, hat sich die Monatszeitung mit einer Auflage von zuletzt acht Seiten im „Berliner Format“ und rund 8.000 verteilten Exemplaren entwickelt.
Die Stadtteilzeitung berichtet über das Leben in Linden und Limmer, über kulturelle und politische Ereignisse, über Gruppen, Vereine, Verbände und Organisationen, die die vier Stadtteile bewegen. Im Mittelpunkt stehen stets die Menschen, die in Linden leben und/oder arbeiten.
In der aktuellen Dezemberausgabe hat hew – so das Kürzel des Herausgebers Wiesemann – jetzt angekündigt, Hannover zu verlassen und zum bevorstehenden Jahreswechsel „an die Meeresküste in Rente“ zu gehen. An seiner Stelle könne ein „Kollektiv“ die Herausgabe des Lindenspiegels übernehmen. Dieses sei gerade dabei, sich zu bilden. „Somit ist bei einer fliegenden Stabübergabe die Versorgung der Lindener Bevölkerung mit regionalem, alternativem, nicht konzerngesteuertem Journalismus gesichert“, so Wiesemann.
Dem Vernehmen nach erörtert derzeit ein Kreis von einem halben Dutzend Menschen, wie und mit welchem Selbstverständnis der Lindenspiegel weiter geführt werden kann. Diskutiert wird in der Gruppe gerade der Entwurf eines Leitbildes für die zukünftige redaktionelle Arbeit. Kernsatz darin: „Wir arbeiten ohne parteipolitische Bindung, aber dennoch mit klarer Haltung: Wir stehen für eine vielfältige und demokratische Stadtgesellschaft und setzen uns ein gegen Rassismus und Diskriminierung und für Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit.“