Lindenspiegel: „Alles hat mal ein Ende“

Nach 17 Jahren als Herausgeber steigt Hans-Erich Wiesemann jetzt aus. Die kostenlose Stadtteilzeitung „Lindenspiegel“ dürfte damit Geschichte sein.

Lindenspiegel letzte Ausgabe

„In eigener Sache: Alles hat mal ein Ende“, schreibt der 72-jährige Publizist jetzt in der aktuellen Ausgabe des „Lindenspiegel“: „Es ist nunmehr für mich an der Zeit, in den Ruhestand zurückzutreten.“ Dieser würde ihn „in den Norden an die Meeresküste“ führen, so Wiesemann. „Mein neuer Kurs ist ab jetzt 125 Seemeilen, 22 Grad Nord-Nord-Ost zu meinem neuen Ankerruheplatz.“

Sein ursprüngliches Anliegen sei es gewesen, für seine Nachfolge beim Zeitungsprojekt eine „neue Crew“ zu finden. Das habe sich „leider nicht realisieren“ lassen. Die Interessenten seien „entweder unfähig oder ungeeignet“ gewesen. Deshalb sei der „Lindenspiegel“ jetzt Geschichte. „Danach kann nichts mehr kommen“, schreibt Wiesemann.

Schon seit 1997 informiert der „Lindenspiegel“ über das Geschehen im hannoverschen Stadtbezirk Linden-Limmer. Die Zeitung ist der Nachfolger von Horst Schweimlers legendärem „Lindenblatt“ und konkurrierte einige Zeit bis zu deren Einstellung mit der „LindenLimmerZeitung“ von Klaus Öllerer. Anfangs mit einer Auflage von 1.000 Stück und gerade mal vier Seiten gestartet, hat sich eine Stadtteilzeitung mit einer Auflage von zuletzt rund 8.000 Exemplaren entwickelt. Diese wird Monat für Monat kostenlos an die Haushalte verteilt bzw. an markanten Orten ausgelegt – oft vom Herausgeber selbst per Fahrrad mit großen Packtaschen. Mit der Märzausgabe soll damit jetzt Schluss sein.

Bildnachweis: Wolfgang Becker