Laut einer Pressemitteilung verzeichnete die Polizeidirektion Hannover im vergangenen Jahr einen Zuwachs bei Diebstahlsdelikten, bei denen Wertsachen aus Autos entwendet wurden. Insgesamt ist die Rede von mehr als 4.200 Einzelfällen im Jahr 2022, bei denen die Fahrzeuge der Betroffenen zumeist durch Aufbruch beschädigt wurden.
Häufig würde es Langfingern dabei sehr einfach gemacht, etwa wenn das eigene Fahrzeug nicht verschlossen wird, um nur schnell Brötchen zu kaufen. Schon ein ganz kurzer Zeitraum wird von Dieben als Einladung dankend angenommen, im Auto liegengelassene Wertsachen den Besitzer wechseln zu lassen. Die Polizei möchte nun Autofahrende für das Thema sensibilisieren und gibt dazu einige Ratschläge, um bösen Überraschungen vorzubeugen.
Mit einfachen Verhaltensweisen lässt sich Autoaufbrüchen vorbeugen
- Lassen Sie keine Wertsachen (z. B. Handy, Laptop, Kamera) oder Bargeld sichtbar im Auto liegen. Meist sind solche Gegenstände vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Auch Ihr mobiles Navigationsgerät sowie die Halterung sollten Sie beim Verlassen des Wagens entfernen.
- Lassen Sie Ausweise, Fahrzeugpapiere, Hinweise zur Wohnungsanschrift und Hausschlüssel nie im Fahrzeug. Zum Autodiebstahl könnte sonst noch ein Wohnungseinbruch hinzukommen.
- Bewahren Sie keine Wertsachen im Kofferraum auf. Nehmen Sie bei Übernachtungen auf Urlaubs- oder Geschäftsreisen sämtliches Gepäck aus dem Kofferraum.
- Halten Sie auch während der Fahrt Ihr Fahrzeug verschlossen, um Blitzdiebstähle aus dem Auto, z. B. während des Haltens an einer Kreuzung, zu verhindern.
- Sollte es dennoch zu einem Autoaufbruch gekommen sein, verständigen Sie unbedingt die Polizei. Nehmen Sie bis zum Eintreffen der Polizeibeamtinnen und -beamten keine Veränderungen am beziehungsweise im aufgebrochenen Fahrzeug vor.
Weitere Präventionshinweise erhalten Sie im Internet auf www.polizei-beratung.de
Schilder sollen zusätzlich sensibilisieren
In der vergangenen Woche wurden auch Hinweisschilder an mehreren von Touristen frequentierten Orten angebracht, die vor Diebstahl warnen sollen. Diese wurden unter anderem am Rudolf-von-Bennigsen-Ufer am Maschsee, in der Glockseestraße und auf dem Parkplatz an der Deisterstraße durch das Polizeikommissariat Hannover-Limmer mit Unterstützung der Stadtverwaltung angebracht. Damit möchte die Polizei einen möglichst großen Personenkreis sensibilisieren, die einfachen Verhaltensregeln zur Vorbeugung zu befolgen.
Deisterstraße ein Schwerpunkt?
Das Schild in der Deisterstraße weckte natürlich das Interesse von Punkt-Linden. Wir erkundigten uns bei der Polizeidirektion, ob es hier einen erkennbaren Schwerpunkt für Diebstähle aus Autos gäbe. Nach einer eigens durchgeführten Auswertung folgte eine erfreulich langweilige Antwort: „Bei der Erhebung der Eingangsfallzahlen von Autoaufbrüchen für den angefragten Stadtbezirk Linden-Limmer ist sowohl die Deisterstraße, als auch der Bereich um die Deisterstraße nicht als Schwerpunkt zu erkennen.“ Auch ist für Linden-Limmer für den Zeitraum Januar bis Mai 2023 im Vergleich zum Vorjahr keine signifikante Zunahme der Fälle zu sehen. Bei der Auswahl der Standorte für die Schilder sei zwar ein Kriterium gewesen, dass es hier generell zu relevanten Vergehen gekommen sei. Vorrangig ging es aber darum, eine möglichst große Anzahl an Personen mit dem Thema zu adressieren.