Bereits seit mehreren Jahren liegen die Leitzinsen der EZB auf dem absoluten Tiefpunkt und sorgen dafür, dass auf Spareinlagen wie Sparkonten, Tagesgeldkonten oder auch Festgeldkonten kaum noch attraktive Renditen eingehen. Trotzdem werden diese Formen der Geldanlage nach wie vor sehr gern genutzt, wie diese Auswertung zeigt. Das Hauptargument besteht oft darin, dass Spareinlagen als besonders sicher gelten. Durch die hohe Einlagensicherung in Deutschland halten Anleger im Falle einer Insolvenz des jeweiligen Finanzanbieters fast immer ihre Einlagen komplett zurück. Doch genau dies soll sich zumindest im Bereich der Privatbanken nun ändern. Wie sehen diese Änderungen aus und welche Alternativen können Sparer in der Region nutzen?
Freiwillige Einlagensicherung als Sicherheitsanker
Spareinlagen genießen generell einen höheren Schutz, was von staatlicher Seite damit begründet wird, dass sich dort vor allem die Gelder von Kleinsparern wiederfinden. Ebendarum gilt für alle Finanzinstitute innerhalb der EU die gesetzliche Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro pro Kunde und Bank. Muss eine Bank also Insolvenz anmelden, erhält ein Anleger seine auf Tagesgeld-, Festgeld- und Girokonten deponierten Gelder bis zu einer Summe von 100.000 Euro zurückerstattet. Dies gilt auch für die vereinbarten Zinsen.
Finanzanbieter aus Deutschland stellen darüber hinaus jedoch noch eine zweite Sicherungssäule zur Verfügung. Dabei handelt es sich um die freiwillige Einlagensicherung, die nach Art der jeweiligen Bank unterschiedlich geregelt wird:
- Privatbanken: Einlagensicherungsfonds sorgt für hohe Absicherung
Ein Großteil der Privatbanken ist Mitglied im Einlagensicherungsfonds der privaten Banken. Dieser sichert Kundeneinlagen mit 15% des haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Bank ab. Bei großen Anbietern ergibt dies eine Absicherung in großer Millionenhöhe. Gemeinsam mit der gesetzlichen Einlagensicherung sind jedoch regelmäßig mindestens 750.000 Euro pro Kunde abgesichert. Doch die Einlagensicherung soll nun sinken, wie dieser Bericht erläutert. Die Pleite der Bremer Greensill Bank hat ein tiefes Loch in den Einlagensicherungsfonds gerissen. Aus diesem Grund sollen die Haftungsgrenzen von 2023 an sinken:
- Ab 2023: maximal 5 Millionen Euro pro Anleger und Bank
- Ab 2025: maximal 3 Millionen Euro pro Anleger und Bank
- Ab 2030: maximal 1 Million Euro pro Anleger und Bank
Für die meisten Privatanleger dürfte sich dadurch nichts ändern. Trotzdem könnte es künftig riskanter werden, große Summen in Zinseinlagen zu parken. Angesichts der aktuellen Zinssituation lohnt sich dies jedoch ohnehin nicht.
- Öffentliche Banken: Einlagensicherungsfonds öffentlicher Banken als Schutzschirm
Der Einlagensicherungsfonds öffentlicher Banken ist das Pendant zum Sicherungsfonds der privaten Finanzinstitute. Der Unterschied liegt darin, dass die Höhe der Absicherung hier nicht betragsmäßig begrenzt wird. Vielmehr wird die Absicherung an die Leistungsfähigkeit des Sicherungsfonds geknüpft. Sollte es also zu viele Forderungen geben, wird die Einlagensicherung in der Form begrenzt, dass alle die gleiche Entschädigungssumme erhalten.
- Sparkassen und Genossenschaftsbanken: Institutssicherung sorgt für Einlagensicherung
Sparkassen und Genossenschaftsbanken haben jeweils untereinander ein System der sogenannten Institutssicherung aufgebaut. Das heißt: Gerät ein Institut in eine finanzielle Schieflage, springen die anderen ein, um die Situation zu entschärfen. Bislang hat das System funktioniert, dass noch nie eine Kundeneinlage wegen einer Insolvenz ausgefallen ist.
Die freiwillige Einlagensicherung ist in dieser Form weltweit einzigartig und bietet Sparern tatsächlich eine Absicherung in besonders großem Maßstab. Durch die Korrekturen bei den Privatbanken wird dieses System etwas abgeschwächt, jedoch ändert sich für einen Großteil der Sparer nichts.
Wie lässt sich heute sinnvoll Vermögensaufbau betreiben?
Angesichts der Renditen von Zinseinlagen wie Tagesgeld oder Festgeld scheinen Zinseinlagen jedoch ohnehin nicht das adäquate Mittel zu sein, um Vermögensaufbau sinnvoll betreiben zu können. Die Zinsen reichen heute nicht einmal, um die zuletzt angezogene Inflation auszugleichen. Wer also wirklich Gewinne erzielen möchte, sollte heute sein Augenmerk auf andere Aspekte legen:
- ETFs: Das neue Tagesgeld oder Sparbuch?
Im Zusammenhang mit einer einfachen und sicheren Geldanlage werden heute immer wieder ETFs ins Spiel gebracht. Bei einem ETF (exchange-traded funds = börsengehandelter Fonds) geht es im Regelfall um Indexfonds. Diese bilden also die Wertentwicklung eines bestimmten Indexes wie dem Dax oder dem MSCI-World ab.
Wer also Anteile an einem solchen ETF kauft, kann in etwa die Rendite erwarten, die der zugrundeliegende Index erzielt. Dass der Index als Basis fungiert, hat im Vergleich zu einzelnen Aktien den Vorteil, dass das Risiko auf alle Werte aus dem jeweiligen Aktienindex verteilt wird. Fällt ein Unternehmen aus, macht sich dies bei Weitem nicht so stark bemerkbar. Im Gegenzug lässt sich auf diesem Weg jedoch auch immer nur die Durchschnittsrendite des jeweiligen Marktes erzielen, wohingegen die besten Einzelaktien natürlich besser abschneiden. Wer heute ETFs kaufen möchte, kann dies bei nahezu allen Banken in Linden/Limmer tun oder über einen Online-Broker – letztere bieten oft attraktive Konditionen und stellen jeweils eine Auswahl an ETF-Sparplänen gebührenfrei zur Verfügung.
- Aktien: Mit dem richtigen Know-how eine attraktive Möglichkeit
Der Kauf einzelner Aktien erfordert im Vergleich zu ETFs oft mehr Basiswissen, um am Ende sinnvolle Entscheidungen treffen zu können. Anleger müssen sich vorher über grundlegende Zusammenhänge an der Börse informieren und sollten zudem eine sinnvolle Strategie erarbeiten. Auf diesem Weg lassen sich passende Werte finden, mit denen auch langfristige Gewinne möglich sind. Für bestimmte Strategien lassen sich auch Aktienfonds nutzen.
- Immobilien: Immer noch sehr interessant
Ob nun als Eigenheim oder zur Vermietung – Immobilien können immer noch eine interessante Komponente für den Vermögensaufbau darstellen. Gerade Linden-Limmer stellt immer noch eine der günstigeren Regionen in Hannover dar und hat durchaus noch Potenzial nach oben. Da für den Kauf einer Immobilie jedoch recht hohe Summen benötigt werden, bleibt hier oft nur der Weg über eine Baufinanzierung. Der Vermögensaufbau funktioniert hier quasi über die Bezahlung der einzelnen Kreditraten. Wer kleinere Summen in Immobilien investieren möchte, sollte sich offene Immobilienfonds genauer anschauen oder einen Blick auf das Crowdinvesting setzen.
Vermögensaufbau ist nicht einfacher geworden
In Zeiten steigender Inflation bei gleichzeitig äußerst niedrigem Zinsniveau ist der Vermögensaufbau für kleine Sparer nicht unbedingt einfacher geworden. Klassische Sparprodukte wie das Sparbuch oder das Tagesgeldkonto werfen kaum noch Renditen ab. Die absinkende freiwillige Einlagensicherung spielt für Kleinsparer zwar keine Rolle, ist aber ein weiterer Indikator dafür, dass diese Form der Geldanlage irgendwie aus der Zeit gefallen ist. Als Alternativen eignen sich ETFs oder auch Anlageprodukte rund um Immobilien. Wer sich zudem für Aktien interessiert, findet auch dort spannende Möglichkeiten.