
Lesung mit Alexandra Senfft und Romeo Franz
Sinti leben seit mehr als 600 Jahren in Deutschland, Roma seit 200 Jahren. Ihre Kultur reicht viele Jahrhunderte zurück und ist tief mit der deutschen Historie verwoben. Zeitweise als Handwerker, Künstler und Kaufleute hochgeachtet, wurden sie schließlich systematisch aus der Gesellschaft ausgeschlossen und verfolgt. Bis heute halten sich diskriminierende Stereotype und starke Vorurteile gegenüber der größten Minderheit Europas. Der preußische Sinto Romeo Franz kämpft seit Jahrzehnten für die Rechte von Sinti und Roma. In „Großonkel Pauls Geigenbogen“ erzählt er über sein Leben und seine beeindruckende deutsche Familiengeschichte, in der schillernde Charaktere, starke Frauen außergewöhnliche Schicksale ans Licht treten – aber auch die Erinnerungen an Ausgrenzung, Abwertung im Kaiserreich und schließlich die Vernichtung durch die Nazis und der Neuanfang der Überlebenden eine prägnante Rolle spielen.
Romeo Franz ist Musiker und Generalsekretär der Bundesvereinigung der Sinti und Roma BVSR. Von 2018 bis 2024 war er für die GRÜNEN Mitglied des Europaparlaments. Alexandra Senfft ist Autorin. Für ihr Buch „Schweigen tut weh. Eine deutsche Familiengeschichte“, in der sie über die NS- Vergangenheit ihrer Großeltern geschrieben hat, ist sie 2008 mit dem Deutschen Biografiepreis ausgezeichnet worden. Senfft ist 2. Vorsitzende des Arbeitskreises für Intergenerationelle Folgen des Holocaust, Mitglied im Präsidium der Lagergemeinschaft Dachau sowie Mitglied im PEN Berlin.
Kategorie
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google Maps. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen