Emilia Pérez, das „spanische“ Musical, steht gerade im Rampenlicht in Hollywood. Der Film wurde für 13 Oscars nominiert und hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter 4 Golden Globes. Seine unverwechselbare Erzählweise wurde von Kritikern gelobt. Allerdings wird der Film nicht von allen gefeiert. Denn der Film hat leidenschaftliche Diskussionen über die Darstellung von Trans Personen, kulturelle Authentizität und Castingentscheidungen ausgelöst.
Ein Film im Zentrum der Debatte
Der Film erzählt die Geschichte von Juan „Manitas“ Del Monte. Ein mexikanischer Kartellboss, der für seine Taten gefürchtet wird. Er unterzieht sich einer geheimen Geschlechtsumwandlung und wird zu Emilia Pérez. Die von Zoe Saldaña dargestellte Rechtsanwältin Rita hilft ihr dabei, ihren Tod vorzutäuschen.
Emilias Ziel ist es, ihre gewalttätige Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein neues Leben zu beginnen, das ist das Thema des Films. Die Erzählung erfährt jedoch eine gefährliche Wendung, als ihr Ehemann Jessi (dargestellt von Selena Gomez) wieder auftaucht.
Es ist faszinierend, dass der Film so viel Aufmerksamkeit auf sich bringt, dass selbst die Oscars diesen Monat zu einem unglaublich beliebten Thema in der Wettbranche geworden sind. Auf vielen Sportwettenseiten gibt es bei den Oscars sogar mehr Wettinteresse als große Märkte wie die NBA Basketball Wetten, die sonst das ganze Jahr die Branche dominieren.
Probleme mit der kulturellen Authentizität
Emilia Pérez‘ Darstellung Mexikos ist ein wichtiger Kritikpunkt. Der Großteil des Films wurde in Paris gedreht, obwohl er in Mexiko spielt. In Mexiko wurden nur einige Tage lang Dreharbeiten durchgeführt. Diese Entscheidung führte laut einigen Beobachtern zu einer ungenauen Darstellung des Landes.
Jacques Audiard, der französische Regisseur des Films, gab zu, dass er nur minimale Nachforschungen über Mexiko angestellt hatte. Auf die Frage, wie viel er sich mit dem Land beschäftigt habe, bevor er den Film drehte, antwortete er schlicht: „Ich habe nicht viel recherchiert.“
Selena Gomez‘ Spanischkenntnisse unter der Lupe
Selbst schon bei dem Clip des Trailers wurde Selena Gomez‘ spanischsprachige Darbietung kritisiert. Ihre Spanischkenntnisse wurden von einigen Zuschauern als unnatürlich und störend empfunden. Der mexikanische Komiker Eugenio Derbez bezeichnete ihr Spanisch als „unentschuldbar“, entschuldigte sich aber später dafür.
Gomez gab zu, dass sie Schwierigkeiten mit der Sprache hatte. Sie wuchs mit Spanisch als Muttersprache auf, verlor aber allmählich ihre Sprachgewandtheit, als sie sich auf Rollen konzentrierte, die Englischkenntnisse erforderten. Sie bemühte sich nach Kräften, ihre Leistung für den Film zu verbessern, räumte jedoch ein, dass sie noch effektiver hätte sein können.
Debatte über die Darstellung von Transpersonen
Die vielleicht umstrittenste Debatte im Zusammenhang mit Emilia Pérez betrifft die Darstellung der Tran Identität. Der Film zeigt die Verwandlung eines gewalttätigen Mannes in eine Frau. Dies wird von einigen als Aufrechterhaltung schädlicher Stereotypen empfunden.
Kritiker behaupten, der Film impliziere, dass die Geschlechtsumwandlung eine Form der Täuschung sei. Emilia verheimlicht ihre Transgender-Identität vor ihrem Ehepartner, was einige als schädliche Darstellung der Transgender-Identität empfinden. Die LGBTQ+-Interessenvertretung GLAAD bezeichnete den Film als „Rückschritt für die Darstellung von Transmenschen“.
Verteidigung des Films
Die Kritik wird nicht allgemein akzeptiert. Laut einiger Transgender-Kommentatoren ist Emilia Pérez‘ Erzählung komplex und nuanciert. Sie behaupten, es sei ungerecht, Emilia allein aufgrund ihres Übergangs als trügerisch zu bezeichnen. Vielmehr sehen sie als eine Figur mit einer zutiefst fehlerhaften Natur, die sich bemüht, ihrer Vergangenheit zu entkommen.
Einige Personen gehen davon aus, dass der Film Anerkennung verdient, weil er eine Transgender-Schauspielerin in der Hauptrolle hat. Karla Sofía Gascón verteidigte den Film und behauptete, dass Transgender-Erfahrungen vielfältig sind und eine einzige Erzählung nicht als einziges definierendes Merkmal einer ganzen Community dienen sollte.
Fazit
Emilia Pérez ist ein Film, der sich nicht einfach kategorisieren lässt. Er schafft ein unverwechselbares Kinoerlebnis, indem er Musik, Action und Drama miteinander verbindet. Dennoch haben Kontroversen seine Leistungen überschattet.
Emilia Pérez hat zweifellos etwas bewirkt. Unabhängig davon, ob der Film gelobt oder kritisiert wird. Jetzt sind wir alle nur gespannt, ob der Film es wirklich schafft, bei den Oscars abzuräumen.