Erwartete Lizenzvergabe an Merkur: Arbeitsplätze in Gefahr?

Wer in Deutschland eine Spielbank betreiben möchte, benötigt eine Konzession. Doch diese Lizenzen sind begehrt und werden daher immer wieder neu ausgeschrieben. In Niedersachsen hat die Merkur Group (ehemals Gauselmann Gruppe) der Spielbanken Niedersachsen GmbH kürzlich die Betriebsgenehmigung für die 10 örtlichen Casinos weggeschnappt, dazu gehört auch der Standort in Hannover am Raschplatz.

SpielbankDiese Veränderung wirft Fragen auf, insbesondere in Bezug auf die Sicherheit der Arbeitsplätze der betroffenen Mitarbeiter. Ein weiterer relevanter Faktor ist die zunehmende Konkurrenz durch Online-Anbieter wie Stargames, die den Markt verändern und Druck auf traditionelle Spielbanken ausüben.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die zentrale Frage: Sind die Arbeitsplätze in den niedersächsischen Spielbanken nach der Merkur-Übernahme sicher?

Überblick über die Übernahme

Im November 2023 erhielt die Gauselmann Gruppe, die mittlerweile unter dem Namen Merkur Group bekannt ist, den Zuschlag für die Spielbanklizenz in Niedersachsen. Diese Lizenz umfasst zehn Casinos, darunter sowohl reine Automatencasinos als auch Standorte mit klassischen Tischspielen wie Roulette und Poker, wie z.B. in der Spielbank Hannover.

Insgesamt betrifft diese Übernahme rund 400 Arbeitsplätze. Paul Gauselmann und David Schnabel, führende Persönlichkeiten der Merkur Group, versicherten, dass die bestehende Belegschaft übernommen wird und zudem neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollen.

Bis zur endgültigen Übernahme hat die Spielbanken Niedersachsen GmbH eine Übergangskonzession eingeräumt bekommen. Zudem prüft das Unternehmen noch, ob die Ausschreibung wirklich rechtmäßig an die Merkur Gruppe gegangen ist.

Zusicherung der Arbeitsplatzsicherheit in Niedersachsen

Die Zusicherung der Arbeitsplatzsicherheit ist ein zentrales Anliegen. Die Merkur Group hat deutlich gemacht, dass sie alle bestehenden Mitarbeiter übernehmen möchte. Dieses Versprechen war Teil des Angebots, das der Konzession zugrunde lag.

David Schnabel, Geschäftsführer der Merkur Spielbanken, betonte, dass eine einvernehmliche Lösung mit der bisherigen Betreiberin, der Spielbanken Niedersachsen GmbH, angestrebt wird, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Trotz einiger Hindernisse in den Verhandlungen bleibt die Übernahme der Mitarbeiter ein zentrales Ziel des Unternehmens.

Die Merkur Group betreibt nicht nur in Niedersachsen, sondern auch in anderen Teilen Deutschlands zahlreiche Spielstätten. Dies zeigt eine klare Expansionsstrategie des Unternehmens, das bestrebt ist, seine Marktpräsenz auszubauen.

Diese Expansion könnte langfristig positive Auswirkungen auf die Beschäftigungssituation haben, da sie möglicherweise zu einer Erhöhung der Gesamtzahl der Arbeitsplätze innerhalb des Unternehmens führt.

Wettbewerbsdruck durch Online-Anbieter als größeres Risiko?

Ein weiterer Aspekt, der die Branche beeinflusst, ist der zunehmende Wettbewerbsdruck durch Online-Glücksspielanbieter. Die Plattformen bieten eine Vielzahl von Spielen an und erzielen zunehmend Marktanteile.

Dennoch behaupten sich stationäre Spielotheken weiterhin erfolgreich auf dem Markt. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass sie Spiele anbieten dürfen, die online nicht zulässig sind. Dies betrifft insbesondere bestimmte Tischspiele, die in traditionellen Casinos eine besondere Anziehungskraft auf Spieler ausüben und zu einem Teil des Nightlife an den Standorten der Spielbanken beitragen.

Die Möglichkeit, physische Spielbanken zu besuchen, bietet zudem ein Erlebnis, das Online-Plattformen kaum nachbilden können. Die soziale Interaktion, das Ambiente und das Erlebnis des physischen Spiels sind Faktoren, die viele Spieler anziehen. Diese Aspekte könnten den stationären Anbietern helfen, ihre Position trotz der Konkurrenz durch Online-Angebote zu behaupten.

Fazit: Vorsichtig positive Aussichten für niedersächsische Casino-Mitarbeiter

Der Vorstoß der Merkur Group, die für ihr soziales Engagement bekannt ist, bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Belegschaft. Die Zusicherung, alle bestehenden Mitarbeiter zu übernehmen und zusätzlich neue Stellen zu schaffen, ist ein positives Zeichen.

Dass bald die Merkur Group am Steuer der 10 Spielbanken in Niedersachsen sitzt, sind keine negativen Konsequenzen zu erwarten. Eher müssen sich die Mitarbeiter angesichts des Wettbewerbs durch Online-Angebote und der regulatorischen Rahmenbedingungen auf potenzielle Herausforderungen einstellen.

Die erfolgreiche Integration der bestehenden Mitarbeiter und die geplante Expansion könnten langfristig zu einer Stabilisierung und sogar Verbesserung der Beschäftigungssituation führen. Gewerkschaften und Betriebsräte werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen, um die Interessen der Belegschaft zu schützen und sicherzustellen, dass die Versprechen der Unternehmensleitung umgesetzt werden.

Insgesamt bieten die Pläne der Merkur Group eine vorsichtig optimistische Perspektive für die Beschäftigten in den übernommenen Spielbanken. Es bleibt zu hoffen, dass die positiven Absichten des Unternehmens in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, die den Mitarbeitern Sicherheit und neue Chancen bieten.