Ergebnis: Hannoveraner sind zufrieden mit ihrer Stadt

Rathaus Hannover
Rathaus Hannover
Hannovers Einwohner*innen sind mit der Wohn- und Lebensqualität nach wie vor sehr zufrieden. Das Zufriedenheitsniveau mit dem eigenen bewohnten Stadtteil ist auf einem sehr hohen Niveau. Knapp Dreiviertel der Befragten begrüßen die Bewerbung Hannovers zur Kulturhauptstadt 2025. Als problematisch angesehen werden die hohen Mieten und die zahlreichen Baustellen. Das sind einige von zahlreichen Erkenntnissen der „Repräsentativerhebung 2019“, deren Ergebnisse die Stadt jetzt veröffentlicht hat.

„Mit der vorliegenden Studie haben wir wertvolle Erkenntnisse über die Zufriedenheit der Einwohner*innen hinsichtlich der Wohn- und Lebensqualität in Hannover insgesamt, der Zufriedenheit mit unterschiedlichen Lebensbereichen sowie zu ihren Einschätzungen zu wichtigen Themen der Stadtpolitik erhalten. Diese Datengrundlage hilft beispielsweise bei der Evaluierung kommunaler Maßnahmen und Programme und bei der Planung der Infrastruktur“, stellt Oberbürgermeister Belit Onay den Wert der Untersuchung heraus.

Datengrundlage der Befragung: 3.718 repräsentative Interviews

Repräsentativerhebungen werden etwa alle drei Jahre durchgeführt, die letzten Erhebungen stammen aus den Jahren 2008, 2011 und 2015. Die Befragung erfolgte schriftlich postalisch. Grundlage, der mit diesem Bericht vorgelegten Grundauswertung, sind 3.718 repräsentative Interviews von Einwohner*innen der Stadt Hannover im Alter von 18 Jahren und älter, die zufällig aus dem Melderegister ausgewählt wurden. Die Ergebnisse sind repräsentativ sowohl nach Alter und Geschlecht als auch auf der räumlichen Ebene nach Stadtteilen. Die Rücklaufquote von 40 Prozent liegt deutlich über den anerkannten Richtwerten für schriftliche Befragungen auf postalischem Weg und ist als sehr gut einzustufen.

Aufbau der Befragung

Die als Mehrthemenbefragungen durchgeführten Repräsentativerhebungen beinhalten einen festen Kern regelmäßig erhobener Fragen, um vorhandene Zeitreihen fortzuschreiben und damit mittel- und langfristige Tendenzen aufzeigen zu können. Daneben sind aber auch Fragen zu aktuellen Themen der Stadtpolitik enthalten. 2019 sind dies die Themen „Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2025“, „Digitalisierung“ sowie „Kenntnis und Nutzung digitaler Angebote der Stadt Hannover“. Im Folgenden werden die wichtigsten Erkenntnisse aufgelistet. Die kompletten Ergebnisse sind als Heft 133 der Schriftenreihe zur Stadtentwicklung veröffentlicht. Eine PDF-Version ist im Internet unter www.hannover.de abrufbar.

Wichtigste Ergebnisse der Repräsentativerhebung 2019

Die Zufriedenheit mit der Wohn- und Lebensqualität in Hannover liegt weiterhin auf einem hohen Niveau, 90 Prozent aller Einwohner*innen leben gern („sehr gern“ und „gern“) in Hannover. Gegenüber 2015 hat sich die Zufriedenheit nur leicht um einen Prozentpunkt verringert. Die Zufriedenheit mit den Wohn- und Lebensbedingungen im Stadtteil liegt auf einem hohen Zufriedenheitsniveau: 83 Prozent der Befragten bewerten die Wohn- und Lebensbedingungen im Stadtteil mit „sehr gut“ oder „gut“. Gegenüber 2015 blieb die Zufriedenheit mit dem Stadtteil fast gleich (-1 Prozentpunkt). Als Vorteile des Stadtteils werden vor allem die „gute Verkehrsanbindung des Stadtteils“ (21 Prozent aller Antworten) sowie die „Nähe von Grün- und Erholungsflächen“ (20 Prozent) gesehen. Der Aspekt „gute Verkehrsanbindung des Stadtteils“ verbesserte sich gegenüber 2015 um drei Prozentpunkte. Als Nachteile des Stadtteils nennen die befragten Einwohner*innen am häufigsten „Lärm, Verkehr, Baustellen“ (17 Prozent aller Antworten) sowie „Parkplätze/Parkprobleme“ (13 Prozent aller Antworten). Häufiger als 2015 werden bei den Nachteilen des Stadtteils die „schlechte städtebauliche Qualität/schlechte Wohnqualität“ sowie „Unsicherheit/Kriminalität“ (jeweils +3 Prozentpunkte) angesprochen.

Die Zufriedenheit mit der Innenstadt verringerte sich gegenüber 2015 deutlich, der Anteil „sehr guter“ und „guter“ Bewertungen sank um 15 Prozentpunkte von 69 auf 54 Prozent. 2019 bewerten 7 Prozent aller Einwohner*innen die Innenstadt mit „sehr gut“, 47 Prozent mit „gut“ und 35 Prozent eher neutral („teils-teils“). Der Anteil negativer Bewertungen („weniger gut“ und „gar nicht gut“) liegt 2019 bei 11 Prozent. Die meisten negativen Äußerungen zur Innenstadt (Nachteile der Innenstadt) entfallen auf den Aspekt „persönliche Belästigungen/Anbetteln“ (zwölf Prozent aller Antworten). Dieser Aspekt gewann gegenüber 2015 sehr deutlich an Bedeutung (+9 Prozentpunkte). Gegenüber 2015 verringerte sich die Häufigkeit des Innenstadtbesuchs: Kamen 2015 noch 54 Prozent aller Einwohner*innen mindestens einmal pro Woche in die Innenstadt, waren es 2019 nur noch 48 Prozent.Wichtigster Anlass für den Innenstadtbesuch ist der Einkauf: 80 Prozent aller Einwohner*innen kommen in die Innenstadt, um dort etwas einzukaufen. Der vergleichbare Anteil aus dem Jahr 2015 lag bei 86 Prozent.

Etwa der Hälfte aller Einwohner*innen (47 Prozent) ist bekannt, dass sich die Stadt Hannover um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“ beworben hat. Die Bewerbung wird positiv bewertet, knapp drei Viertel der Befragten (71 Prozent) finden es „sehr gut“ oder „gut“, dass die Landeshauptstadt Hannover sich beworben hat. Zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten glauben, dass sich die Bewerbung Hannovers positiv auf die Entwicklung der Stadt auswirken wird.

58 Prozent aller Einwohner*innen verbinden mit dem Thema Digitalisierung eher Sorgen, 18 Prozent eher Hoffnungen. 16 Prozent der Befragten sehen sowohl positive als auch negative Auswirkungen und acht Prozent geben an, dies nicht beurteilen zu können.

75 Prozent aller Einwohner*innen halten es für wichtig, dass Behörden und öffentliche Einrichtungen Dienstleistungen und Informationen über das Internet anbieten. Die am häufigsten genutzten digitalen Angebote der Stadt Hannover sind die Informationssuche unter www.hannover.de (77 Prozent) sowie die Online-Terminvereinbarung bei Bürgerämtern (65 Prozent). Am zufriedensten sind die Nutzer*innen digitaler Angebote der Stadt Hannover mit dem Online-Ausleihservice der Stadtbibliothek/der Stadtteilbibliotheken (78 Prozent), mit der Möglichkeit, online einen Termin bei einem Bürgeramt zu vereinbaren (73 Prozent) sowie dem Online-Terminreservierungs-Service der Kfz Zulassungsstelle (71 Prozent).

War 2015 der Aspekt „Flüchtlinge/Ausländer“ aus der Sicht der befragten Einwohner*innen das „größte Problem der Stadt“ (20 Prozent aller Antworten), ist es 2019 der Problembereich „Baustellen, Verkehr, Staus“ (20 Prozent aller Antworten). Das aus Sicht der Einwohner*innen zweitgrößte Problem 2019 ist das Thema „zu hohe Mieten“. Gegenüber 2015 wurden die Aspekte „Baustellen, Verkehr, Staus“ (+7 Prozentpunkte) sowie „schlechte Bedingungen für Radfahrer“ (+5 Prozentpunkte) häufiger genannt, während das Thema „Flüchtlinge/Ausländer“ (-15 Prozentpunkte) aus der Sicht der befragten Einwohner*innen deutlich an Bedeutung verlor.

Bildnachweis: Achim Brandau