SS-Nazi Zeichen am alten Hanomag Gebäude an der Göttinger Straße?

Hanomag-SymboleMitarbeiter der Telekom arbeiten seit 2013 in ihren Büros in dem alten Hanomag Gebäude an der Göttinger Straße in Linden-Süd. Doch erst jetzt sind sie auf vermutliche SS-Nazi Zeichen, sogenannte SS-Runen, am Firmengebäude aufmerksam geworden. In der Nazizeit wurde das SS-Symbol am Kragen, auf Mützen und Stahlhelmen getragen und auf Fahnen gezeigt. Diese als Anlehnung an einen Buchstaben des angeblich germanischen Ur-Alphabets, die traditionelle „S“-Rune.

Betriebsratsvorsitzende über die Symbole erschüttert

Hanomag-Symbole großNach Angaben der HAZ sagte dazu der Betriebsratsvorsitzende Walter Brinkmann:

„Die Darstellung neben dem Eingang des Gebäudes haben wir erst vor einigen Monaten entdeckt. Der Gedanke, dass wir es mit SS-Runen zu tun haben, hat uns erschüttert.“

Brinkmann schaltete Historikern und Denkmalpfleger ein und recherchierte selbst die Hintergründe. Dabei sei er zur sicheren Erkenntnis gekommen, dass es sich sehr wahrscheinlich nicht um eine originäre SS-Rune handele. Und doch bleibt ein bitterer Beigeschmack. Denn als der damals bekannte Architekt Emil Mewes das Gebäude 1939/40 errichtete, sei es wohl beabsichtigt gewesen, dass der Fassadenschmuck der SS-Rune ähneln sollte.

Denn während des 2. Weltkrieges wurden bei der damaligen Hanomag auch Zwangsarbeiter beschäftigt. In einem Brief an Wirtschaftsdezernentin Sabine Tegtmeyer-Dette hat der Betriebsratsvorsitzende jetzt den Wunsch geäußert, dass die Stadt an dem Gebäude Gedenktafeln anbringen soll, die über die Vergangenheit des Areals informieren.

Bildnachweis: Alexandra Herrmann