Mobiles Klassenzimmer für Umweltbildung – Wildniswagen auf Tour

Städte wagen WildnisAm heutigen „Internationalen Tag der Biodiversität“ (22. Mai) hat der „Wildniswagen“ offiziell seinen Betrieb aufgenommen. Bei dem Gefährt handelt es sich um ein spezielles Elektro-Lastenfahrrad, das der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün der Landeshauptstadt Hannover bauen ließ. Dieses „mobile Klassenzimmer“ für die Umweltbildung ist ab sofort in Hannover unterwegs und soll an vielen Orten im Stadtgebiet auf das Projekt „Städte wagen Wildnis“ aufmerksam machen.

„Bei dem Projekt geht es nicht darum, Naturschutz-Reservate zu entwickeln, sondern um ‚Wildnis‘ im Sinne grüner Oasen, in denen die Menschen mitten in der Stadt die Schönheit der Artenvielfalt sehen und erleben können. Hannover leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Naturflächen und zur Förderung der biologischen Vielfalt. Bei der Information darüber wird uns das neue Fahrzeug sehr behilflich sein“, sagt Dr. Heino Kamieth, Leiter des Bereichs Forsten, Landschaftsräume und Naturschutz im Fachbereich Umwelt und Stadtgrün sowie stellvertretender Fachbereichsleiter.

Der „Wildniswagen“ lädt alle Interessierten mit einem breiten Angebot an Informationsmaterial zum Anschauen und Mitmachen ein. Ein Dreh am „Wildnis-Quizrad“ verspricht viele Preise. Die nächsten Stationen des „Wildniswagens“ sind am 16. Juni (12 bis 17 Uhr) auf dem „Sommerfest und Geo-Tag der Natur“ in der Waldstation Eilenriede und am 20. Juni (16 bis 21 Uhr) im Erlebniszoo Hannover. Entwickelt und gebaut hat das neue Gefährt die Grafikgemeinschaft „Blattwerk“ (Hannover). Die Kosten betrugen insgesamt 12.000 Euro, mit einer Förderung in Höhe von 5.000 Euro beteiligte sich die Sparkasse Hannover daran.

„Städte wagen Wildnis“ – ein besonderes Projekt für den Naturschutz mitten in der Stadt

Seit 2016 läuft das Projekt „Städte wagen Wildnis – Vielfalt erleben“ in den drei Projektpartnerstädten Hannover, Frankfurt und Dessau. Ziel des Vorhabens ist, auf unterschiedlichen Projektflächen die Artenvielfalt im städtischen Raum zu erhöhen. In Hannover gehören zum Beispiel die Grünzüge Lindener Berg und Fösse zu den „Wildnisgebieten“. Verschiedene Maßnahmen, wie extensive Beweidung mit Rindern und Schafen, ein spezialisiertes Mahdkonzept und Umweltbildungsaktionen werden auf den Flächen erprobt, um am Projektende im Jahr 2021 einen Leitfaden erstellen zu können, der anderen Kommunen bei der „Wildnisentwicklung“ unterstützt.

Das Bundesamt für Naturschutz fördert das Projekt „Städte wagen Wildnis“ mit 964.000 Euro, der Eigenanteil der Landeshauptstadt Hannover liegt bei 384.000 Euro. Die Veränderungen auf den Flächen werden regelmäßig durch die Leibniz Universität Hannover wissenschaftlich untersucht und ausgewertet.

Die Entwicklung der „Wildnisflächen“ und die verschiedenen Aktionen in den drei Partnerstädten können auf der Projekthomepage www.städte-wagen-wildnis.de mitverfolgt werden. Weitere Informationen sind unter www.hannover.de (Suchbegriff „Städte wagen Wildnis“) sowie unter www.facebook.com/staedtewagenwildnis zu finden.

Das Projekt fügt sich in die kommunale Biodiversitätsstrategie ein, die die Landeshauptstadt seit Jahren erfolgreich verfolgt. Schon im Jahr 2011 erhielt die Stadt im Rahmen eines Wettbewerbs die Auszeichnung „Bundeshauptstadt der Biodiversität“ und ist zudem seit 2012 Mitglied im Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“.

Imagefilm zum Projekt Städte wagen Wildnis