Linden in Erwartung des „Limmerns“

Von der Flaniermeile zur sommerlichen Uriniermeile? Das Zentrum des „Limmerns“: die Limmerstraße.
Von der Flaniermeile zur sommerlichen Uriniermeile? Das Zentrum des
„Limmerns“: die Limmerstraße.

LINKE: Stadt muss in Linden öffentliche Toiletten bereitstellen

Mit steigenden Temperaturen und den länger hell bleibenden Abenden kehrt wohl auch in diesem Jahr ein Phänomen nach Linden zurück, das in den vergangenen Jahren unter der Bezeichnung „Limmern“ eine zweifelhafte Bekanntheit erlangt hat. Für die Limmernden ein abendliches Freizeitvergnügen, ist es für die Anwohner der Limmerstraße und der unmittelbaren Nebenstraßen ein in mehrfacher Hinsicht eher sehr zweifelhaftes Ereignis.

Nicht nur die Lärmbelästigung durch Feierende ist in den letzten Jahren zu einem ernsthaften Problem, gerade in der Nähe der Limmerstraße geworden. Auch das Urinieren in Hauseingängen und auf Gehsteigen führt zu einer zunehmenden Belastung der AnwohnerInnen.

Hierzu erklärt Dirk Machentanz, Fraktionsvorsitzender der Linken im Rat der Stadt Hannover: „Die Stadt muss gerade für das Problem des öffentlichen Urinierens im Bereich der Limmerstraße und auf den Wegen zu Faust und zum Chez Heinz eine Lösung finden, die auf die Bedürfnisse der Feiernden und der AnwohnerInnen eingeht. Anbieten würde sich eine kurzfristige Lösung mit Dixiklos und die mittelfristige Errichtung regulärer öffentlicher Toiletten, in angemessener Anzahl in den Problembereichen“. Johannes Drücker, Kreisvorsitzender der Linken Region Hannover ergänzt: „Gerade viele junge Menschen und Studierende mit wenig Geld können sich die Getränkepreise in Restaurants und Kneipen nicht mehr leisten. Schließlich müssen wir auch im Bereich der Gastronomie eine Gentrifizierung beobachten; günstige Lokale verschwinden tendenziell und werden durch höherpreisige Betriebe verdrängt. Andererseits brauchen wir auch eine Lösung für die Limmerstraße, die auch das Leben für die Anwohnerinnen in den Sommermonaten erträglich macht und die Verschmutzungen durch öffentliches Urinieren minimiert.“

Bleibt also letztlich nur zu hoffen, dass Politik und Stadtverwaltung genügend Kreativität und Umsetzungswillen entwickeln um ab der kommenden „Limmer“-Saison dieses wirklich anrüchige Probleme nachhaltig in den Griff zu bekommen.

Lindenspiegel Ausgabe 05-2019 – hew

Bildnachweis: Achim Brandau