radio flora – Hannover Lindens Webradio seit 10 Jahren im Internet

Im April 2019 feiert radio flora sein 10-jähriges Bestehen als Hannover Lindens Web-Radio nach seiner UKW-Zeit – und am ersten Mai sein 26-jähriges Jubiläum als Verein.

radio flora
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Nachdem die Landesmedienanstalt Niedersachsen dem hannoverschen Sender radio flora im April 2009 die UKW-Lizenz entzogen hatte, hatten viele dem bekannten und geschätzten Bürgerradio von Hannover das Aus prophezeit. Doch allen Zweifeln zum Trotz konnte radio flora damals auch ohne die Fördermittel des Landes seinen Sendebetrieb im Internet weiterführen und, von nun an ganz auf ehrenamtlicher Basis, bis heute erfolgreich als Web-Radio bestehen.

Die Landesmedienanstalt hatte die UKW-Lizenz aus explizit politischen Gründen verweigert: radio flora orientiere sich organisatorisch zu sehr am basisdemokratischen Konzept der Freien Radios und würde zu wenig den wirtschaftlich-unternehmerischen Bereich berücksichtigen. Das Vorgehen der Landesmedienanstalt gegen radio flora hatte damals zu Protesten geführt, in Hannover mit mehr als tausend Unterschriften und bundesweit bei vielen Freien Radios.

Auch nach dem Lizenzentzug, und nun erst recht, ist radio flora dem Konzept der Freien Radios treu geblieben, denen eine Stimme zu geben, die sonst nicht gehört werden, und es blieb nicht-kommerziell, werbefrei sowie finanziell und politisch unabhängig. In Vernetzung mit sozialen Medien und mit der thematischen Konzentration auf politische Brennpunkte erfüllt es als kritische Gegenöffentlichkeit eine wichtige gesellschaftliche Rolle. Als Radioplattform für politische Bewegungen und engagierte Bürger*innen ist es heute in Hannover ein Bürgerradio im besten Sinne des Wortes, wird aber dank des Internets auch weltweit gehört.

In den 10 Jahren im Internet hat sich radio flora mit einer engagierten politischen Berichterstattung einen Namen gemacht, die regionale Nähe zu Bürgerinnen und Bürgern mit weltpolitischen Zusammenhängen verbindet. Das längere einstündige Format mancher Wortsendungen macht es möglich, statt oberflächlicher Kurzinformation sowohl Betroffene in Gesprächen zu Wort kommen zu lassen als auch politische Hintergründe deutlich zu machen. Musik ist bei radio flora nicht triviale Popmusik, sondern Kulturgut abseits des Mainstream. Nicht „Durchhören“ ist die Devise, wie es die Landesmedienanstalt gefordert hatte, sondern Zuhören und Mitreden – Mitreden von Hörer*innen und Bürger*innen aus allen Bereichen der Gesellschaft, denen radio flora wie bisher auch in Zukunft eine Plattform bietet.

www.radioflora.de

Bildnachweis: radio flora