Stolpersteinverlegung in der Beethovenstrasse

Gunter Demnig bei der Stolpersteinverlegung für Franz Nause 2010

Gunter Demnig bei der Stolperstein-
verlegung für Franz Nause 2010

Zur Erinnerung an den Tod der beiden jüdischen Schwestern Marie und Gertrud Lenzberg wird der Künstler Gunter Demnig am 12.6.2013 um 10.55 vor ihrem Wohnhaus in der Beethovenstrasse 10 zwei Stolpersteine verlegen. Verfolgung und Dragsalierung gab es in der Nazizeit überall, auch in Linden, auch in der Beethovenstrasse. Marie und Gertrud Lenzberg begingen am 8.8.1938 gemeinsam am Selbstmord weil sie keinen Ausweg mehr sahen. Auf Anregung von Monika Ganseforth, mit Unterstützung der SPD Linden/Limmer, soll das Gedenken an die beiden Schwestern durch die Stolpersteine wachgehalten werden.Zu der Feier, auf der die SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Thela Wernstedt an Marie und Gertrud Lenzberg erinnern wird, und die von Schülerinnen und Schülern der IGS Linden unter Leitung von Studiendirektor Harrie Müller-Rothgenger gestaltet wird, sind alle Interessierten eingeladen.
Mehr Informationen zu Stolpersteine in Linden.

Die Erinnerungsfeier wird umrahmt von Beiträgen von Schülerinnen und Schüler der IGS Linden,Dr. Thela Wernstedt, MdLund Harrie Müller-Rothgenger, Studiendirektor IGS Linden.

Die jüdischen Schwestern Marie Lenzberg, 1886 in Rinteln geboren, und Gertrud Lenzberg, 1890 in Hannover geboren, waren 1935 in die Beethovenstrasse in Hannover-Linden gezogen. Am 8.8.1938 nahmen sie sich dort gemeinsam das Leben.

Bericht einer damaligen Bewohnerin der Beethovenstrasse (aus „DIE BEETHOVENSTRASSE 1898 1998″, herausgegeben IGS Hannover-Linden, Hans Asbeck)

„Ich habe zum Teil sehr starke Erinnerungen aus den dreißiger Jahren. Eine, die ich nicht vergessen kann, ist, dass ich als kleines Mädchen vor Nr. 10 stand und die Polizei zwei Leichen aus dem Hause transportierte. Wie meine Mutter mir dann sagte, waren das zwei alte Damen, die sich vergast hatten. Jüdinnen (…).
Meine Mutter war 1938, als sich die jüdischen Damen vergasten, eine sehr junge Frau von 29 Jahren mit vier Kindern, die, wie ich vermute, Angst vor den Folgen hatte, wenn sie mit ihren Kindern über Hitlers Praktiken sprach und uns dazu anhielt, leise zu sprechen, wenn wir in der Stube im Erker saßen, denn „der Führer hört alles““.

Mit Unterstützung der SPD-Abteilungen Linden-Mitte und -Süd.
Ansprechpartnerin: Monika Ganseforth (monika.ganseforth@gmx.de; 0511/2152110)