Ein Mahnmal für das Frauen-KZ in Limmer

Seit einigen Monaten hat sich in Limmer eine Gruppe zusammengefunden. Sie hat sich die Aufgabe gestellt, für das ehemalige Frauen-Konzentrationslager auf dem Conti-Gelände eine würdige und angemessene Erinnerung zu erarbeiten.

Befreiung aus KZ-Limmer
Französische Häftlinge des Frauen-Konzentrationslagers Limmer nach ihrer Befreiung
Das Konzentrationslager war als Außenstelle des KZs Neuengamme in der Spätphase des Zweiten Weltkriegs errichtet worden. Bis zu tausend Frauen wurden seinerzeit dort eingepfercht und zur Arbeit u.a. bei den Continental Gummi-Werken gezwungen. In Sichtweite dieses KZs gab es, bis heute fast vergessen, noch ein weiteres Lager für Zwangsarbeiter/innen.

Bereits im Jahr 2004 hatte der Bezirksrat Linden-Limmer beschlossen, „einen angemessenen Ort des Gedenkens an das KZ Limmer auf dem ehemaligen Conti-Gelände in Limmer vorzusehen“. Konkret geschehen ist bis heute nichts. Da bald wichtige Beschlüsse für die Bebauung des ehemaligen Conti-Geländes gefasst werden, ist es an der Zeit, Leitlinien für eine Stätte des Gedenkens zu erarbeiten. Die Gruppe hat sich viel vorgenommen. So möchte man Zeitzeugen für eine Mitarbeit gewinnen, Originalmaterialen für Ausstellungen sammeln und sich für die Errichtung eines Mahnmals einsetzen. Angestrebt wird, die Geschichte der Conti Limmer aufzuarbeiten und dabei auch das Leiden von tausenden Zwangsarbeitern, die hier neben den KZ-Frauen eingesetzt wurden, zu dokumentieren.

Die Gruppe präsentiert die bisherigen Überlegungen im Rahmen einer Informationsveranstaltung am Dienstag, 15.04.2008, um 18 Uhr im Gemeindehaus, Sackmannstr. in Limmer und hofft, so auch weitere Menschen aus Limmer für eine Mitarbeit zu gewinnen. Das Foto zeigt weibliche Häftlinge aus dem KZ Limmer, die den Todesmarsch nach Bergen-Belsen überlebten und dort später befreit wurden.

Webseite Gedenkstätte KZ Limmer

Bildnachweis: Algoet, Quelle: Historisches Museum Hannover