Fröhliche Abfallwesen für den Umweltschutz

Mülli
Mülli

KreativZone im Rathaus ließ Mülli-Gesichter entstehen

Einen kreativen Ansatz zum Umweltschutz erlebten Besucher des Lindener Rathauses am 26.11.2016: Schwarmkunst mit Abfällen, anlässlich der Europäischen Woche der Abfallvermeidung (19. – 27.11.2016).
Inspiriert von der Fotoausstellung „Müllis – aus Müll geboren“, der Upcyclingbörse Hannover und dem Freizeitheim Linden nutzten rund 30 Kinder und Erwachsene die KreativZone während der Marktzeit, um ihren persönlichen Mülli zum Leben zu erwecken.

Das Schwarmkunstprojekt bestand aus fünf Schritten. Jede Handlung diente der Annäherung am Kreativitätsprozess, das Bewusstsein für Abfälle schärfend:

Müll sammeln

TeilnehmerInnen nutzten vorbereitete Materialien oder sammelten im Umfeld des Rathauses Wohlstandsabfälle aus der Umwelt.

Müll sortieren

Nutzbares wurde von Unbrauchbarem getrennt. Straßen-Abfälle wurden aufgrund ihrer oft unbekannten Herkunft als Restmüll eingestuft.

Müll reinigen

Damit sich die Abfälle nutzen ließen, mussten sie gereinigt werden. In einer Waschstraße erhielten Kleinteile ein ansehnliches Äußeres.

Müll arrangieren

Angemessen vorbereitet, konnte nun der schöpferische Teil beginnen: Die Müllis wurden durch Zusammenstecken oder Kleben zum Leben erweckt.

Kreativer Ansatz zum Umweltschutz
Kreativer Ansatz zum Umweltschutz

Müllis fotografieren

Die TeilnehmerInnen suchten den besten Ort für ihren Mülli, um ihn fotografieren zu lassen. So ergänzten die neuen Mülli-Fotos die seit 2015 aufgebaute Fotosammlung – zusammengesucht in verschiedenen Stadtteilen in Hannover und Langenhagen. Das Erstellen des Fotos und Hochladen bei Facebook bildete den freudigen Abschluss des Prozesses. Gestaltete Müllis und vom Kreativ-Team des Freizeitheims ausgedruckte Fotos nahmen die TeilnehmerInnen als Andenken mit nach Hause.

Hintergrund

Das Projekt Müllis – aus Müll geboren, kommt auf den ersten Blick niedlich daher. Aber im Kern geht es um Mitweltzerstörung durch herumliegende, nicht kompostierfähige Kunststoffe, z.B. zerstörerischer PVC-Sondermüll mit hormonell wirkenden Weichmachern & Co. Kleine Kunststoffteile gelangen über Wind und Oberflächenwasser in die Flüsse und dann ins Meer. Dort werden sie als „Nahrung“ von Tieren aufgenommen, was sie verhungern lässt oder Gene aufgrund hormonell wirksamer Substanzen verändert.

„Wir benötigen eine Kultur der Achtsamkeit gegenüber Lebensräumen, die auch nachfolgenden Generationen zur Verfügung stehen“, betonte Gert Schmidt, Geschäftsführer der Upcyclingbörse Hannover und ergänzte: „Die Beschäftigung mit Abfällen trägt zur Bewusstseinsbildung bei – und das braucht kreative Lösungen. Mit den Müllis als Sympathieträger bei Kindern und Erwachsenen klappt das wunderbar!“

Deshalb wünschen sich die Initiatoren viele weitere Mülli-Bilder aus anderen Städten, sogar weltweit – als Schwarmkunst per Facebook miteinander vernetzt.

Anfragen an Upcyclingbörse Hannover c/o Glocksee Bauhaus e.V.

Gert Schmidt, 0511-64216481, gs@upcyclingboerse-hannover.de

KooperationspartnerInnen für die Lindener Müllis im November 2016:

Fotos: Gert Schmidt