Ausstellungseröffung: Urban Touch

Ein Internationales Kunstprojekt in der Kunsthalle Faust und im öffentlichen Raum

Am Samstag, dem 8. Oktober, eröffnet um 18 Uhr in der Kunsthalle Faust die neue Ausstellung „Urban Touch“ – ein internationales Kunstprojekt des Kunstvereins Kunsthalle Hannover, das in der Kunsthalle Faust, der ehemaligen Gerhard-Uhlhorn-Kirche und im öffentlicher Raum gezeigt wird und in einer Kooperation mit der Ostrale 2016 – Zentrum für zeitgenössische Kunst Dresden und in Anbindung an die Mediations Biennale Poznan in Polen 25 künstlerische Positionen zu urbanen Phänomenen präsentiert.

VERNISSAGE: Samstag, 8. Oktober, 18 Uhr
AUSSTELLUNGSDAUER: bis 6. November 2016
ÖFFNUNGSZEITEN: Do bis Fr 16-20 Uhr, So 14-18 Uhr
EINTRITT: 3 Euro / Erm.: 2 Euro
ORT: FAUST Kunsthalle und öffentlicher Raum

Die Welt erlebt eine Verschiebung in Richtung Urbanisierung. Unsere Städte werden heute durch enorme architektonische, soziale und stadtpolitische Veränderungsprozesse geprägt. Das multimediale Kunstprojekt *Urban Touch* untersucht Transformationsprozesse in der Kontaktzone zwischen unkultiviertem Hinterland und seiner sozioökonomischen und architektonischen Besitznahme. Es wird mittels performativer, partizipativer und projektiver Strategien den Umbrüchen, Ausbreitungs- und Rückzugsphänomenen im städtischen Raum nachspüren. Insbesondere gibt das Projekt über eine Auswahl internationaler Teilnehmerinnen und Teilnehmer Einblicke in die kritische, künstlerische Auseinandersetzung zum Thema, zu urbanen Interventionen und Performances, wie sie sich in den Ballungszentren „entwicklungspolitischer Schwellenländer“ beobachten lassen.

Das künstlerische Spektrum der Ausstellung wird ergänzt durch europäische und insbesondere durch niedersächsische Positionen und eröffnet damit zwei Blickrichtungen: Zum einen weist *Urban Touch* überwiegend dokumentarisch auf die Randbereiche und das Umland von Mega-Cities, wo als Folge einer Anspruchshaltung urbanen Denkens die Ausbreitung permanenten Raubbaus von Natur-Ressourcen und die Verarmung sämtlicher Lebensgrundlagen voranschreitet. Zum anderen lenkt die Ausstellung den Blick ins Zentrum der Stadtgesellschaft, reflektiert überwiegend mit performativen und partizipatorischen Aktionen Umstrukturierungen und Wertewandel und untersucht so den Handlungsspielraum der „Öffentlichen Sache“.

Welchen Einfluss und welche Strategien hat die zeitgenössische Kunst, hat Kunst im öffentlichen Raum angesichts dieser Umwandlungen, im Kontext einer heutigen „res publica“ und in welcher Verfassung – als Gradmesser von Demokratisierungsprozessen – befindet sich diese? Die Folgen städtischer Fehlplanungen könnten dabei ebenso wie Initiativen gelungener Bürgerbeteiligung thematisiert werden oder die temporäre, mitunter utopische Aneignung „urbaner Wildnis“. Die Einbindung künstlerischer Strategien im öffentlichen Raum eröffnet dem Projekt über den Ausstellungsraum hinaus ein Experimentierfeld im Echtzeitraum, in dem Künstlerinnen und Künstler nicht nur die Grenze zwischen Leben und Arbeiten, Privatheit und Öffentlichkeit ausloten, sondern auch temporär die Entregelung und Umwidmung öffentlichen Raums betreiben („Shared Space“, Ben Hamilton-Baillie).

So implantiert *Urban Touch* die Auseinandersetzung internationaler und lokaler Künstlerinnen und Künstler mit dem urbanen Wandel raumgreifend, mobil im Stadtteil und stationär in der Kunsthalle Faust und in der ehemaligen Gerhard-Uhlhorn-Kirche in Kooperation mit der Agentur für kreative ZwischenRaumNutzung Hannover. Die Kooperation mit der OSTRALE O’16 in Dresden und der Mediations Biennale in Poznan ermöglicht zudem eine Auswahl spezifischer Arbeiten zur urbanen Thematik in Hannover und schafft zusätzlich Synergien bezüglich Transport und Gesamtdokumentation. Zudem entwickelt der Kunstverein Kunsthalle Hannover ein separat finanziertes Kunstvermittlungs-Programm aus Vorträgen, Diskussionsforen, Workshops und Performance.

Weiter Termine:

Gesprächsrunde mit Künstlerinnen und Künstlern der Ausstellung
Sonntag, 9. Oktober, 15 Uhr
Ort: ehemalige Gerhard-Uhlhorn-Kirche (Salzmannstr.13b in 30451 Hannover)

Performance von Risa Takita
Sonntag, 9. Oktober, 17 Uhr
Ort: ehemalige Gerhard-Uhlhorn-Kirche (Salzmannstr.13b in 30451 Hannover)

Workshop: Kunst und Kommunikation im öffentlichen Raum
Freitag, 14. Oktober, 11-18 Uhr – Teilnahme kostenfrei.
Treffpunkt: Kunsthalle Faust (Zur Bettfedernfabrik 3, 30451 Hannover)

Performance von Christiane Oppermann und Ilka Theurich
Sonntag, 30. Oktober, 15 Uhr
Ort: ehemalige Gerhard-Uhlhorn-Kirche, Salzmannstr. 13b in 30451 Hannover

“Wörterbuch Klimadebatte” – Buchvorstellung und Diskussion mit Herausgeberin Sybille Bauriedl
Freitag, 4. November, 19:00 Uhr – Eintritt frei.
Ort: ehemalige Gerhard-Uhlhorn-Kirche, Salzmannstr. 13b in 30451 Hannover

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Jude Anogwih (Nigeria), Emmannuelle Tanaïs Aupest (Deutschland), Yosef Joseph Dadoune (Israel), Grzegorz Drozs (Polen), Monika Drozynska (Polen), Victor Ehikhamenor (Nigeria), Patricija Gilyte (Litauen/Deutschland), Sebastian Hertrich (Deutschland), Wei-Ming Ho (Taiwan), Daniel Kiczales (Israel), Katerina Meißner (Russland/Deutschland), Fatmi Mounir (Marokko), Christiane Oppermann (Deutschland), Tom Otto (Deutschland), Ray Piwi (Kenia), Andita Purnama Sari (Indien), Wibke Rahn (Deutschland), Marcus Shahar (Israel), Risa Takita (Japan/Niederlande), Ilka Theurich (Deutschland), Emeka Udemba (Nigeria/Deutschland), Mao Wei-xin & JI Wen-yu (China), Li Xiaofei (China/USA)