Bürgerpreis Linden-Limmer 2015 an Uwe Horstmann

Bezirksbürgermeister Rainer Grube (links) überreicht die Urkunde an Uwe Horstmann (Foto: Jörg Schimke)
Bezirksbürgermeister Rainer Grube (links) überreicht die Urkunde an Uwe Horstmann (Foto: Jörg Schimke)

Für seine besonderen Verdienste um die Förderung des Zusammenlebens von Menschen verschiedener Kulturen hat der Bezirksrat Linden-Limmer den Bürgerpreis 2015 an Uwe Horstmann verliehen.

Zu den Verdiensten Uwe Horstmanns für den Stadtbezirk Linden-Limmer zählt sicher sein bekanntes langjähriges Engagement im Bezirksrat. Aber auch außerhalb des Gremiums sind seine Spuren nachhaltig erlebbar, wie z. B. in verschiedenen Vereinen, der langjährigen Leitung des Stadtteilforums Linden-Süd und in dem dauerhaften Einsatz für die Entwicklung des Treffpunkt Allerweg zum Stadtteilzentrum Linden – Süd.

Integration von Anfang an eine Herzensangelegenheit

Der entscheidende Grund für seine Auszeichnung ist jedoch sein langjähriger und herausragender Einsatz für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in unserem Stadtbezirk. So gehörte Uwe Horstmann schon 1984 zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft zur Förderung ausländischer Jugendlicher e. V. (GFA) und förderte viele Jahre lang mit seiner Arbeit im Vorstand das Wirken des Vereins.

Wegbereiter der Willkommenskultur in Linden-Limmer

Ebenso sind ihm die Flüchtlinge im Stadtbezirk ein besonderes und herzliches Anliegen: Als erstmals im Herbst 2013 mit der Deisterstraße 33 eine Unterkunft für Flüchtlinge im Stadtbezirk Linden-Limmer eingerichtet wurde, war es Uwe Horstmann, der mit seinem Engagement den ersten Unterstützerkreis initiierte und damit viele Widerstände überwand, eine Lawine der Hilfsbereitschaft und nachbarschaftlicher Unterstützung auslöste. Der Stadtteilanspruch, ein solidarischer und multikultureller Bezirk zu sein, wurde durch Uwe Horstmann, seine Initiative und Mitstreiter_innen in die Tat umgesetzt. Damit hat er ein Tor geöffnet und einen Meilenstein für die Hilfsbereitschaft gesetzt, der heute noch unverzichtbarer geworden ist. Die Vertreter des Stadtbezirksrats sind überzeugt: Ohne dieses Vorbild hätten wir heute nicht dieses hohe Niveau der Hilfsbereitschaft für Menschen in Notlagen.

Die Minderheit stärken. Die Mehrheit aufklären

In seiner Dankesrede fasst Uwe Horstmann das Motto seiner Arbeit zusammen: „Die Minderheit stärken. Die Mehrheit aufklären.“

Nun wäre Uwe Horstmann aber nicht Uwe Horstmann, wenn er die Gelegenheit für eine deutliche Botschaft an die Politik nicht nutzen würde: Ohne das Engagement zahlloser Ehrenamtlicher wäre – nicht nur – die Integration längst gescheitert. Und die Verantwortlichen in der Politik setzen auf die Schattenseite des Ehrenamtes: ehrenamtliches Engagement als Einsparpotential. Statt die Institutionen zu stärken und sie mit den notwendigen Mitteln auszustatten, überlässt sie wesentliche Aufgaben den Ehrenamtlichen. Dürftig ausgestattet, ungewiss von Haushaltsjahr zu Haushaltsjahr, ständig auf der Suche nach einem der wohlweislich gut versteckten Fördertöpfe. „Die Zahl der Ministererlasse zur Integration in den Schulen ist schon Legende. Entsprechend mit Mitteln ausgestattet werden die Schulen bis heute nicht.“
Wir schaffen das? – Wir wollen das!

Ebenso kritisiert Uwe Horstmann die unentschlossene Haltung der Politik beim aktuellen Zustrom der Flüchtlinge: Ein ständiges Pendeln zwischen dem Merkelschen „Wir schaffen das!“ und Söders „Grenzen dicht!“ Entsprechend orientierungslos agieren die Behörden.

Bei den Flüchtlingen geht es aber nicht um Potentiale, Fachkräfte, künftige Rentenbeitragszahler… sondern um Menschen. Und deshalb ist Merkels Satz „Wir schaffen das!“ nicht richtig. Richtig muss es heissen: „Wir wollen das!“

Autor: Jörg Schimke
Quelle: linden-limmer-hilft.de