D-Linie: Was bedeutet die aktuelle Planung für Linden?

Die Limmerstraße bleibt wohl noch fast 7-8 Jahre ohne Hochbahnsteig

Limmerstraße bleibt wohl noch
Jahre ohne Hochbahnsteig

Die aktuelle Diskussion um den Ausbau der D-Linie dreht sich im Grunde nur um den Bereich rund um die Ernst-August-Galerie. Die Region möchte eine langfristige Investition, die eine flexible Erweiterbarkeit des Stadtbahnnetzes nicht ausschließt. Daher kommen weder ein Tunnel noch die in Linden favorisierte Niederflurlösung infrage. Die Niederflurlösung scheidet wegen der nicht kompatiblen Züge aus und der Tunnel scheitert an den Kosten von 130 Mio. Euro für die ca. 2 Minuten Fahrzeitersparnis in keinem gesunden Verhältnis stehen. Bleibt nur eine oberirdische Streckenführung.

Dabei favorisiert die Region jetzt einen Endpunkt am Raschplatz. Als Vorteile wurden die besseren Umsteigemöglichkeiten und der gleiche Endpunkt für oberirdisch wie durch den Tunnel fahrende Züge genannt. Bei der verkürzten Streckenführung sollen zudem 600.000 € Einsparungen gegenüber der jetzigen Strecke bis zum Endpunkt Aegi möglich sein. Durch die neue Strecke zum Raschplatz erhofft sich die Region außerdem neue Fahrgäste. Was im Umkehrschluss mit den 6.800 Fahrgästen, die heute im Schnitt die Strecke zwischen Hauptbahnhof und Aegi benutzen, passiert, wurde nicht erläutert.
Besonders kritisch wird immer wieder die Verkehrssituation rund um die Ernst-August-Galerie hervorgehoben. Anhand verschiedener Gutachten soll das auch mit der Streckenführung in Richtung Raschplatz funktionieren.

Was bedeutet das nun für Linden?

Die Linie wird durchgehend mit Hochbahnsteigen für zwei Stadtbahnwagen ausgestattet. Diese sind in der Regel ca. 45 Meter plus ein bis zwei Rampen von jeweils 15 Metern lang. Die Taktfrequenz kann dadurch bei 7,5 Minuten gleich bleiben. Einige Bahnen sollen durch den A-Tunnel in Richtung Hauptbahnhof fahren. Diese Expressbahnen gibt es jetzt auch schon. Wie viele Bahnen dies letztlich sein sollen, wurde nicht ausgeführt. Durch den Tunnel können maximal 32 Züge fahren. Im Augenblick sind dies nur im Schnitt 24, sodass dort noch Spielraum nach oben ist.

Die Strecke von der Glocksee bis zum Raschplatz soll von 2015 bis 2019 umgebaut werden. Das wären die fünf verbleibenden Hochbahnsteige Glocksee, Goetheplatz, Steintor (verlegt an die Münzstraße, dafür entfällt Clevertor), Ernst-August-Galerie und Raschplatz. Dazu soll mindestens ein weiterer Hochbahnsteig, wahrscheinlich Küchengarten, bis 2019 fertiggestellt werden. Wann die Strecke komplett barrierefrei sein wird, steht noch nicht fest. Bei 3-4 Hochbahnsteigen, die regionsweit pro Jahr gebaut werden, kann man aber von mindestens zwei weiteren Jahren für die vier verbleibenden Hochbahnsteige ausgehen.

Somit ist eine Barrierefreiheit auf der Linie 10 noch in weiter Ferne. Dafür bleibt uns die Limmerstraße noch für einige Jahre ohne Betonungetüme erhalten.