PR-Meldung: Wir bedauern diesen Irrtum

die-gruenen„Politiker ärgern sich über Bürgerinitiative“ so titelt ein lokales Blatt in seiner Ausgabe am 20.05.10. So weit wäre das demokratische Prinzip ja noch in Ordnung, stünde dahinter nicht ein tragischer Irrtum. Werden hier Bezirksräte aufgehetzt?

Es geht um die verheerenden Abgrabungen des Ihme-Ufers zum Hochwasserschutz – das Calenberger Loch. Das Blatt berichtet, Ricklinger Lokalpolitiker lehnen die Kritik der betroffenen Anwohner in Linden und der Calenberger Neustadt vehement ab. Es ist die Rede von „kurzsichtigen Argumenten einiger Lindener Bürger“ und vom „Beharren auf lokalen Eigeninteressen“ das über das stadtweite Wohl gesetzt würde.

Dazu ist festzustellen:

  1. Das ganze Desaster wäre vermeidbar, hätte sich nicht der sogenannte Umweltminister dieses Landes elegant aus der Affäre gezogen.
  2. Der Verlust dieser Naherholungs- und Freizeitzone, Mikro-Klima- und Lärm-Puffers wird sich im gesamten Innenstadtbereich auswirken – nicht nur lokal.
  3. Den betroffenen Anwohnern geht es nur noch darum, die schlimmsten Folgen der Katastrophe zu vermeiden.
  4. Wenn eines der letzten, über Jahrzehnte gewachsenen Biotope in der Innenstadt(!) durch eine betonierte Hochwasser-Rennbahn ersetzt wird, dann muss man das sehr wohl einen Kahlschlag nennen.
  5. Die Betroffenen bekommen vor Ort keineswegs einen Ausgleich.
  6. Die Anwohner des Ihme-Ufers „erdreisten“ sich lediglich, ihre demokratischen Rechte zur Teilnahme am vorgesehenen Planfeststellungsverfahren wahrzunehmen.

„In den offiziellen Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren ist dokumentiert, was in dieser kleinen Oase alles an Flora und Fauna vernichtet werden wird. Die Auflistung füllt Ordner. Etliches zählt schon zu den bedrohten Arten oder steht gar auf der Roten Liste. Davor die Augen zu verschließen, das muss man als kurzsichtig bezeichnen.“

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