Rekordkulisse im Bezirksrat Linden

Rekordkulisse im Bezirksrat

Rekordkulisse im Bezirksrat

Vor einer rekordverdächtigen Besucherkulisse fand am Mittwoch die Anhörung zum Thema Fössebad im Bezirksrat Linden-Limmer statt.

Geladen waren vom Badleiter über den Vorsitzenden von Waspo bis zu einem Vertreter der Stadtverwaltung alle beteiligten Parteien. Einen Überblick über die aktuelle Situation des Fössebades und die Entwicklung seit 1993 gaben Michaela Röhrbein, die Leiter des Hochschulsports der UNI Hannover und Carsten Koch, der Badleiter. Der Betrieb des Fössebades ist aus Sicht aller Teilnehmer der Betreibergessellschaft ohne einschneidende Verbesserungen in der finanziellen Ausstattung bald nicht mehr möglich. Zum jetzigen Zeitpunkt sind bei gestiegenen Anforderungen durch diverse neue Auflagen die Finanzmittel seit 1993 immer weiter gekürzt worden. Real hat sich der Etat zum Betrieb des Bades in dieser Zeit beinahe halbiert. Badleiter Carsten Koch führte aus, dass es keine weiteren Einnahmequellen aus Vermietungen oder ähnlichen Aktivitäten mehr erschlossen werden können.

Durch die Intervention des Gesundheitsamtes aufgrund der Verschärfung der Trinkwasserverordnung wird es in diesem Jahr wohl keinen Freibadbetrieb geben können. Wie sich dies auf die Besucherzahlen des Bades auswirken wird, konnten die Betreiber nicht beziffern. Es ist aber zu befürchten, dass sich viele Badegäste nach Alternativen umsehen und dann eventuell auch langfristig verloren gehen. Dies betrifft ganz besonders den Saunabereich, in dem das Tauchbecken ebenfalls stillgelegt wurde. Damit ist einer der wenigen kostendeckenden Bereiche des Bades akut gefährdet.

Bernd Seidensticker, der 1. Vorsitzende des Vereins Waspo stellte den Plan einer Hallenerweiterung vor, mit dem sichergestellt werden soll, dass jederzeit ausreichend Schwimmfläche auch für zahlende Badegäste zur Verfügung steht. Dies ist im Augenblick durch die große Anzahl an Schulen und Vereinen, die das Bad nutzen, nur eingeschränkt gegeben. Die Entwürfe für den Anbau wurden übrigens durch den Verein bzw. einige Vereinsmitglieder in Eigenarbeit erstellt.

Als eine Lösungsmöglichkeit stellte Detlev Schmidt-Lamontain das Konzept des Naturbades Hainholz vor. Durch die personalintensive Pflege des Bades ist dies aber wohl auf Dauer keine Sparvariante.

Der Vertreter der Stadtverwaltung aus dem Bereich Sport und Bäder sagte, dass im Augenblick ein Konzept für alle Schwimmbäder in Hannover erarbeitet wird. Dies wird aber erst im zweiten Halbjahr so weit fortgeschritten sein, dass politische Entscheidungen getroffen werden können. Nach Ansicht der Badbetreiber des Fössebades könnte dies bereits zu spät sein.

In der anschließenden Bürgerfragestunde wurden viele Fragen zum Verständnis, insbesondere zu der Genehmigung durch das Gesundheitsamt gestellt. Das Problem des Freibades ist die veraltete Technik aus den 50er Jahren, die nicht in allen Bereichen des Beckens eine ausreichende Chlorung gewährleisten kann. Durch eine Nachrüstung, zum Beispiel einer Strömungsanlage, könnte dies verbessert werden. Allerdings müsste dann die Betriebserlaubnis aufgrund der Änderung neu beantragt werden. Diese würde dann aber für die alte Anlage, die zurzeit Bestandsschutz hat, nicht erteilt werden.

Es sieht so aus, als wenn hier die Stadt wieder mal eine unverzichtbare Einrichtung für den Stadtteil kaputt sparen will! Für den Erhalt des Fössebades werden kurzfristige Lösungen benötigt. Danach kann man langfristige Konzepte für alle Bäder erarbeiten.