„Genauso aber anders“ – Ausstellung des marokkanischen Malers Abdel Berchid

Seine Acrylbilder, teils auf Leinwand, teils auf Pappe, zeigen Gesichter von Gestrandeten. Typen, die seelische Zustände von Folter, Angst und Skepsis, die die ganze moderne Tragödie der Flucht- und Migrationsschicksale im 20. und 21. Jahrhundert widerspiegeln.

Am 13.10.2011 um 19:00 Uhr lädt der interkulturelle Verein kargah e.V. zur Vernissage „Genauso aber anders“ ein, einer Ausstellung des marokkanischen Malers Abdel Berchid. Einen einstimmenden Vortrag dazu hält Frau Corrina Gomani (Stiftung Universität Hildesheim). In „landestypischer“ Atmosphäre wird der Künstler marokkanischen Tee und Süßes reichen. Die Gruppe Almanach spielt Balkan Beats und Lieder aus Osteuropa.

Der 1956 in Berkane (Marokko) geborene Künstler lebt seit 1972 in Hannover und betreibt seit vielen Jahren die Kneipe „Pupille“ in der Oststadt.

Corrina Gomani bringt uns im einleitenden Vortrag die Zusammenhänge und Motive näher , die den Künstler und seine Werke ausmachen: Die schwierige Balance von Nähe und Distanz in der zweiten Heimat sowie die aufwühlenden Wechselwirkungen zwischen dem vermeintlich Fremden und dem Eigenen, die nicht selten auch zu einer inneren Migration führen. „Sperrmüllismo“ nennt Abdel Berchid seine Kunst, die auf den nie endenden Prozess der Migration und Identitätsbildung verweist. Die Folge ist ein Leben im stetigen „Dazwischen“, das auszuhalten eine, wenn nicht sogar die Kunst des Migranten und der Migrantin ist.

Die Vernissage bildet den Auftakt zur Veranstaltungsreihe „Stören-Friede“ Flucht, Vertreibung, Migration – ein Perspektivenwechsel (13.10.- 14.12.2011) , die mit weiteren Ausstellungen und politischen Vorträgen das Thema beleuchtet.

Alle Veranstaltungen finden im kargah-Haus statt ,Zur Bettfedernfabrik 1, 30451 Hannover.