KUNST-Plakataktion gegen Atomkraft endet mit Polizeieinsatz

Daniel Gardemin vor seinem Plakat

Daniel Gardemin vor seinem Plakat

Die KUNST-Plakataktion mit dem Motto ENERGIEWENDE JETZT! verlief leider nicht so schön wie von den Hausbewohnern in der Nedderfeldstraße geplant. Leider schritt die Polizei ein, die in der Aktion einen Verstoß gegen das Versammlungsrecht sah. Auch der herbeigerufene stellvertretende Bezirksbürgermeister konnte die Beamten nicht von ihrem tun abbringen. Nach einigen Diskussionen über die Verhältnismäßigkeit des Polizeieinsatzes, ein Bußgeld wurde angedroht, einigte man sich darauf das die Hausbewohner, die einen Großteil der Anwesenden stellten, sich auf den Hinterhof zurückzuziehen.

Schade um die schöne Aktion, die durch einen über das Zielhinaus geschossenen Polizeieinsatz allen Beteiligten wohl eher negativ in Erinnerung bleiben wird.

Das rund zehn Quadratmeter großes Plakat an der Hauswand (Straßenkreuzung Nedderfeldstraße 22 / Ottenstraße) setzt sich aus 56 DINA-3-Blättern zusammen. Die Collage ist von Daniel Gardemin entwickelt worden, ein Teil davon ist das Bild eines Rapsfeldes der bayrischen Künstlerin Regine Herzog. Initiatoren der Aktion sind Bewohner des Hauses – die selber auch Bürgersolaranlagen bauen.


Bericht von Rainer-Jörg Grube
Stellvertretender Bürgermeister – Stadtbezirk 10 der LHH / Linden -Limmer

Für den Nachmittag, 21.04. hatten die BewohnerInnen des Hauses Nedderfeldstraße 22 in Linden-Nord zu einer Plakataktion eingeladen

Zwei überaus nervöse Polizeistreifen der PI-West störten dieses Nachbarschaftsfest und versuchten es abzubrechen! – Begründet wurde dieses Vorgehen gegen 12 Kinder und ihre Eltern sowie ein Dutzend Nachbarn mit dem Vorwurf des Verstoßes gegen die Versammlungsstättenverordnung und der Feststellung diese unangemeldete und „verbotene Demonstration“ hätte unverzüglich beendet zu werden und werde mit einem Bußgeld (bis zu 3.000 €) geahndet.

Die aufgeregten Betroffenen baten mich kurzfristig offiziell (als stellvertretenden Bürgermeister) um Hilfe und erst nach einer intensiven Diskussion mit einem zugezogenen Einsatzleiter konnte die Aktion wie geplant weitergehen.

Die Aktion wurde nun als Kinderaktion tituliert, auf eine Anzeige letztlich verzichtet, nachdem sich auch die Presse interessierte! Der Grill wurde in den Innenhof verlegt, die benachbarte Gaststätte stellte ihre (nicht öffentliche) Fläche zum Aufenthalt zur Verfügung.

So weit der glimpfliche Ausgang . . .

Nur meine Frage an den Einsatzleiter wurde nicht beantwortet! – Ich hatte gefragt ob dieses unverhältnismäßige Vorgehen einen Vorgeschmack auf die bevorstehenden Aktionen des Wochenende liefern soll!?

Wer Zeit hat:

  • Mal ansehen >> Nedderfeldstr. 22 / Ottenstr.
  • Vorbeischauen am Sonntagabend / Küchengartenplatz > der Gorleben-Trecker-Treck auf dem Weg nach Grohnde stimmt mit Musik ein auf Montag…
  • Montag? – GROHNDE!