50 Jahre Freizeitheim Linden

Nach einer netten „Predigt zur Kreativität“ von Friedhelm Kändler vervollständigten dann Bezirksbürgermeisterin Barbara Knoke und Alfred Klose ein langjähriger Nutzer des Freizeitheimes das Geschichtsbild des Freizeitheimes. Musikalisch begleitet wurde das Programm vom Duo Hottmann & Egon.

Friedhelm Kändler bei der Predikt

Friedhelm Kändler bei der Predikt

Bezirksbürgermeisterin Barbara Knoke

Bezirksbürgermeisterin Barbara Knoke

Alfred Klose - Mitglied des DGB Chores

Alfred Klose – Mitglied des DGB Chores

 

Mehr als 100.000 Menschen aller jeden Altersbesuchen alljährlich das Freizeitheim und nehmen an verschiedenen Veranstaltungen, Kursen und Treffen teil. Im Haus treffen sich wöchentlich mehr als 70 Gruppen aus den Bereichen Selbsthilfe, Theater, Tanz und Gesang, einige Hobbygruppen, Kreativ-  und Kunsthandwerks- sowie politische Gruppen. Parteien und der Bezirksrat Linden-Limmer tagen hier. Insgesamt dreizehn Räume bieten zwischen 16 und 200 Menschen Platz. Darunter befinden sich auch eine Töpfer- und eine Nähwerkstatt und ein Fotolabor. Das Freizeitheim beherbergt die Geschichtswerkstatt mit einer festen Ausstellung zur Arbeitergeschichte Lindens, die unter ihren umfangreichen Exponaten eine nachgebaute Arbeiterwohnküche der 1920er Jahre zeigt. Außerdem ist es „Adresse“ für die Seniorenakademie Otto Brenner e.V..

BI Sprecher Matthias Wietzer mit Christine Kastning

BI Sprecher Matthias Wietzer
mit Christine Kastning

Weiter gehen die Feierlichkeiten schon am Montag, dem 07. Februar. Denn auch die Stadtteilbibliothek Limmerstraße feiert ihr 50jähriges bestehen. Die Bürgerinitiative gegen die Schließung eben dieser Stadtbibliothek hat dies zum Anlass genommen die Bevölkerung dazu aufzurufen ihre Verbundenheit mit der unverzichtbaren Stadtbibliothek zum Ausdruck zu bringen und am Montag in die Bibliothek zu kommen um mitzufeiern. Beim Festakt wurde dem Oberbürgermeister schon mal die „Festschrift“ zum Jubiläum überreicht.

Das Haus ist nicht nur „Heimat“ für viele Gruppen und bietet Räume zu günstigen Bedingungen, sondern initiiert und organisiert stadtteilkulturelle Projekte, um die Menschen im Stadtteil zusammenzubringen. In den vergangenen Jahren waren das insbesondere die Beteiligung am zirkuspädagogischen Projekt CircO und die allein oder in Kooperation mit AkteurInnen im Stadtteil organisierten Sommer- und Stadtteilfeste.

50 Jahre Freizeitheim Linden

In diesem Jahr wird das Thema „150 Jahre junges Linden“ einen besonderen Stellenwert einnehmen, denn neben dem Freizeitheimjubiläum gibt es im Stadtteil viel zu feiern:

  • das 40-jährige Bestehen der Integrierten Gesamtschule Linden,
  • 30 Jahre DGB Chor, 20 Jahre Kulturzentrum Faust e.V. und
  • zehn Jahre Interessengemeinschaft AhrbergViertel.

Alle fünf beteiligten Einrichtungen bzw. Vereine haben zu diesem Anlass ein breit gefächertes Programm entwickelt.

  • Programm 150 Jahre junges Linden

Das Freizeitheim Linden verdankt seine Existenz vielfältigen Initiativen. Insbesondere der „Kulturkreis Linden“ griff die Raumnot vieler Lindener Vereine und das Bedürfnis nach einem örtlichen Treffpunkt auf. Ein Stadtteilkulturzentrum sollte entstehen, das sich historisch an das Volksheim/Saalbau Sander in der Gartenallee orientierte. Bei der Stadtverwaltung fand die Initiative schließlich Zustimmung, weil man sich sehr wohl bewusst war, dass Linden in vielfältiger Hinsicht in den Nachkriegsjahren schlechter ausgestattet worden war als die übrige Stadt.

Mit dem Bau des Freizeitheims standen ausreichend Räumlichkeiten zur Verfügung, um den BewohnerInnen Lindens und Limmers die Möglichkeit „erholsamer und entspannender Freizeitbetätigung und zur Bildung der Persönlichkeit in der Gemeinschaft“ (zitiert nach Heinz Lauenroth in „Begegnen, Betätigen, Besinnen, Hannovers erstes Freizeitheim“, 1961, Steinbock Verlag Hannover) zu geben. Das Motto des Hauses hieß „Alle unter einem Dach!“ Gemeint waren damit – neben der Stadtteilkultureinrichtung – die Stadtteilbibliothek sowie die Jugend- und Seniorenarbeit. Die Angebotsstruktur sollte alle Alters- und Interessengruppen ansprechen.

Obwohl dem Wunsch der Lindener entsprochen worden war, gab es auch Kritik: am Standort an der Peripherie in Linden-Nord, am Zuschnitt der Räumlichkeiten, an der Größe des Saals und an den Arbeitsmöglichkeiten für Vereine und Verbände. Die Arbeit jedoch wurde sehr wohl anerkannt – im Stadtteil und darüber hinaus: 1986 erhielt das Freizeitheim durch die Kulturpolitische Gesellschaft e.V. die Auszeichnung für soziale Kulturarbeit, die erstmalig für stadtteilorientierte und zielgruppenbewusste Arbeit zur Entwicklung demokratischer Kultur und Projekte des Stadtteils verliehen wurde.