Eine Veranstaltungsreihe der Kampagne Ahoi zu Gentrifizierung und Stadt
Zur Ökonomie der Gentrifizierung
Vortrag von Andrej Holm Samstag, 15.O3.2O14. 16 Uhr. Stadtteilleben, Fröbelstraße 5
Steigende Mieten und teure Clubs und Cafes sind die sichtbaren Symptome der Gentrifizierung. Die Grundlage für den Prozess liegt im kapitalistischen System, das vom Staat durch (Wohn-)Förderprogramme u.a. (mit)gestaltet wird. Die Veranstaltung soll die Zusammenhänge von ökonomischen Prozessen und Gentrifizierung beleuchten und Lösungsansätze zur Diskussion stellen.
Gentrifizierung – Eine Einführung
Zwischen Theorie und Praxis Donnerstag, 2O.O3.2O14, 18 Uhr, Schneiderberg SO, Raum 111
Die Veranstaltung bietet eine Einführung in die Gentrifizierungsthematik. Es wird ein Überblick über die verschiedenen theoretischen Ansätze geben und geschaut werden, wo sich in Hannover Ansätze von Gentrifizierung finden lassen. Neben Einzelbeispielen werfen wir ein Blick auf die Zahlen und gucken, was die Statistiken so über die Entwicklung in Linden sagen. Darüber hinaus werden Beispiel der politischen Praxis gegen Gentrifizierung dargestellt.
Kurzfilmabend „Praxis“
Donnerstag, 27.O3.14, 18 Uhr UJZ Korn
Das Phänomen der Gentrifizierung hat in den vergangenen Jahren international verschiedene Formen widerständiger Praxen, wie Bürger_innen-Initiativen, die Gründung von kollektiven Hausprojekten, Großdemonstrationen oder Hausbesetzungen, provoziert.
Verschiedene Kurzfilme sollen aufzeigen welche Formen von Protest möglich und realisierbar sind. Im Anschluss daran möchten wir mit euch die gezeigten Ansätze diskutieren.
Stadtrundgang durch Linden
aktuelle Beispiele und Gegenbeispiele Donnerstag, O3.O4.14, 17 Uhr Vor dem Freizeitheim Linden
Mit den Hausbesetzungen in den letzten Jahren wurde die Debatte um Gentrifizierung angestoßen und lenkte die Diskussion auf aktuelle Beispiele der Verdrängung.Im Stadtrundgang werden ehemalige besetzte Gebäude besucht und dem nachgegangen, was daraus geworden ist. Außerdem werden Beispiele für konkrete Verdrängung, Entmietung und Luxussanierung vorgestellt.
Recht auf Stadt?
Entwicklungen in Hamburg 10.04.14, 18 Uhr Stadtteilleben, Fröbelstraße 5
In Hamburg passieren seit einiger Zeit tiefgreifende Umstrukturierungsprozesse. Die Flora, als linkes unkommerzielles Projekt ist in Gefahr, die Esso Häuser sind geräumt, steigende Mieten und die Umwandlung von Mietwohnraum in Eigentum lassen die Stadt zum exklusiven Raum werden.
Zugleich gibt es einen breit getragenen Widerstand dagegen. In St. Pauli entstehen selbstorganisierte Anwohner_innenVersammlungen, das „Recht auf Stadt“-Netzwerk versucht Gentrifizierungsprozessen effektiv etwas entgegen zu setzen und mit mehreren Großdemonstrationen wurde versucht den Tendenzen von Verdrängung und Vertreibung auch öffentlichkeitswirksam Paroli zu bieten.
Einen Überblick zur aktuellen Situation und die Analyse Hamburg spezifischer Besonderheiten wird uns Avant! Hamburg geben. Anschließend wollen wir gemeinsam über Organisierungsstrategien diskutieren und ergründen, ob sich aus der Vernetzungspolitik von „Recht auf Stadt“ auch Perspektiven für Hannover ableiten lassen.
Von der Sanierung zur Gentrifizierung?
Stadtteilentwicklung am Beispiel Linden-Nord Donnerstag, 17.O4.14, 18 Uhr Kargah e.V., Faustgelände
In den 70er-Jahren gab es in Linden-Nord massive Widerstände gegen die Sanierungsmaßnahmen der Stadt, so wurden (nicht nur) in der Viktoriastraße Häuser besetzt und sich für den Erhalt stark gemacht. Schon damals stritt man im Stadtteil über die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen, aber auch über die Aktionen dagegen. Sind die vermeintlich aktuellen Entwicklungen in Linden eine Fortsetzung aus den 70er-Jahren, oder eine völlig neue Entwicklung? Waren schon die Sanierungen in den 80er-Jahren Anfänge der Gentrifizierung? Sollten wir uns auch gegen die aktuellen Geschehnisse aufbegehren oder ist das der Lauf der Dinge?
Diesen und vielen weiteren Fragen wollen wir uns in der Veranstaltung widmen. Das Input dazu wird uns Maria geben. Maria hat ihre Masterarbeit zu dem Thema geschrieben und stellt ihre Ergebnisse sowie einen historischen Abriss über die Sanierung an diesem Abend vor. Im Anschluss daran diskutiert mit ihr und uns ein Aktivist der damaligen Gegenproteste über die Entwicklungen damals und heute.
„Steine von der Heimatfront?“
Kritik an verkürzter Gentrifizierungskritik Donnerstag, 24.O4.14, 18 Uhr UJZ Korn
Im medialen Diskurs wurde Gentrifizierungsgegner_innen in Hannover eine Nähe zu reaktionären Positionen unterstellt. Kritisiert wurde vor allem, dass der „Kampf um den Erhaltung des Stadtteils konservativ sei und Parallelen zum Heimatschutzkonzept gezogen werden könnten. Dadurch würden xenophobe Ressentiments geschürt. In Berlin eskaliert die Situation und es kommt zu antiemanzipatorischen Ausbrüchen. Touristinnen werden verprügelt, mit Graffitis wird zum Boykott von Schwaben aufgerufen. Die Frage in wie weit solche Tendenzen in der Gentrifizierungskritik angelegt sind erhitzt nicht nur in Berlin die Gemüter. Mit der Podiumsdiskussion wollen wir der Kritik an der Gentrifizierungskritik auf die Spur kommen und mit euch in einen Austausch kommen. Es diskutieren auf dem Podium: Junge Linke und Kampagne Ahoi
Mitglieder rechter Organisationen und Personen, die in der Vergangenheit durch diskriminierendes Verhalten und/oder Äußerungen aufgefallen sind, sind von den Veranstaltungen ausgeschlossen. Ebenso führt rassistisches, nationalistisches, sexistisches oder homophobes Verhalten während unserer Veranstaltungen zum Ausschluss.