SPD-Ratsfraktion beschließt Eckpunkte zur Infrastruktur der Wasserstadt Limmer

In ihrer gestrigen Fraktionssitzung verabschiedete die SPD-Ratsfraktion Hannover Standards für die Entwicklung der Infrastruktur im Zusammenspiel mit dem Baufortschritt des neuen Wohnquartiers „Wasserstadt Limmer“.

Die Entwicklung des neuen Wohnquartiers „Wasserstadt Limmer“ mit rund 2000 Wohneinheiten ist neben dem Kronsberg die größte zusammenhängende städtebauliche Entwicklungsmaßnahme.

„Angesichts des seit Jahren stetigen Bevölkerungswachstum ist sie im Rahmen des Wohnkonzepts 2025 für die Landeshauptstadt Hannover von großer Bedeutung hinsichtlich des Schaffens neuen und auch bezahlbaren Wohnraums“, erklärt Christine Kastning, Fraktionsvorsitzende der SPD-Ratsfraktion Hannover. „Von zentraler Bedeutung wird deshalb sein, dass die notwendige Infrastruktur mit dem Baufortschritt fertiggestellt wird.“

Mit der Kommunikations- und Beratungsagentur KUKA Kronsberg hat die Landeshauptstadt Hannover mehrere nationale und internationale Preise und viel Aufmerksamkeit für ihr Engagement an den Planungs- und Umsetzungsprozessen bekommen. „Dies muss Vorbild sein für die Wasserstadt Limmer. Die Entwicklung einer sozialen und kulturellen Infrastruktur begleitend zur städtebaulichen Entwicklung im Dialog zwischen alten und neuen BewohnerInnen ist von zentraler Bedeutung für die Zukunft des gesamten Projektes. Deshalb sollte die Verwaltung zusammen mit der Sanierungskommission Limmer und dem Bezirksrat Linden-Limmer einen integrativen Planungsprozess für den neuen Stadtteil in Gang setzen. Ziel ist dabei, daran mitzuwirken, den neuen Stadtteil als ein vorbildliches Beispiel nachhaltiger Stadtentwicklung im 21. Jahrhundert entstehen zu lassen“, so Kastning.

Gerade Neuplanungen bieten die Chance, alter(n)sgerechtes Leben und Wohnen im Quartier schon bei der Projektierung von Beginn an vorzusehen und optimal zu ermöglichen. Aufgrund der durch den demografischen Wandel zunehmenden Bedeutung muss diese Möglichkeit bei jeder Neubauplanung geprüft werden. Diese Chance sollte auch für die Wasserstadt Limmer aufgegriffen werden. Zukünftige Partner/Akteure sind in die Planung mit einzubeziehen. Bausteine könnten sein: Unterschiedliche Wohnformen, z.B. Betreutes Wohnen, Servicewohnen mit dezentralen Dienstleistern, preiswerte Wohnungen, kleine Wohnungen für Einpersonenhaushalte, große Wohnungen für Familien, Wohnungen mit Abstellflächen für Kinderwagen, Rollatoren, Fahrräder etc.), Barrierefreiheit im Innen- und Außenbereich, Quartierszentrale als Kommunikationszentrum mit Innen- und Außenbereich als Informations- und Beratungsstelle, große Räume für Veranstaltungen, Sport- und Bewegungsräume (Innen und Außen), Gemeinschaftsflächen (Bewegungsparcour etc.), Versorgung (Medizinische Versorgung, Frisör, Fußpflege etc.), Sportflächen, Ökumenisches Zentrum (unterschiedlichen Religionen einen Raum geben).

Die Forderungen des Antrages im Einzelnen:

  1. In Zusammenarbeit mit Region Hannover, infra Infrastrukturgesellschaft Region Hannover GmbH und üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG untersucht die Stadtverwaltung, wie die Stadtbahn näher an das Entwicklungsgelände Wasserstadt Limmer herangeführt und ggf. weiter nach Westen Richtung Bürgergemeinschaftshaus für Ahlem verlängert werden kann. Gleichzeitig wird mit der Deutsche Bahn AG über eine Aufweitung der Überführung Wunstorfer Landstraße der Güterumgehungsbahn verhandelt.
  2. Zur Begleitung des weiteren Entstehungsprozesses prüft die Verwaltung die Gründung einer Kommunikations- und Beratungsagentur“ für die Wasserstadt Limmer.
  3. Die Verwaltung entwickelt ein Konzept für eine alter(n)sgerechte Quartiersplanung, um den demografischen Wandel mit seiner zunehmenden Bedeutung bei der Neubauplanung mit einzubeziehen.
  4. Die Energetische Quartiersentwicklung (energetische Standards, Fernwärme, Nahwärmelösungen mit BHKW) wird im Sinn der Klimaallianz Hannover 2020 und einer nachhaltigen ökologischen Stadtplanung geplant und umgesetzt.
  5. Ein innovatives Müllentsorgungskonzept (z. B. unterirdische Müllcontainerstationen etc.) wird zusammen mit AHA (Abfallwirtschaftsbetrieb Region Hannover) geplant.
  6. Die Infrastruktureinrichtungen (ÖPNV, Nahversorgung, Kinderbetreuung, Schulen, Soziales, Freizeit, Spiel- und Bolzplätze usw.) sollen spätestens fertiggestellt sein, wenn die Hälfte der geplanten Bebauung errichtet worden ist.
  7. Die Verwaltung legt die Ergebnisse der Prüfaufträge (Ziffern 1 und 2) schnellstmöglich vor.