Linden History: Vor 15 Jahren im Lindenspiegel

Lindenspiegel Februar 1999
Lindenspiegel Februar 1999

Titelthema der Ausgabe 02-1999 des Lindenspiegel

Der niedersächsische Landtag hat es tatsächlich getan: Gnadenlos wurde über den erklärten Bürgerwillen hinweg entschieden

Trotz vieler Demonstrationen von Tausenden von Bürgern wurde ein Sparplan, der Kindergärten, Eltern, Kinder, Studenten, Schüler, Polizisten, Beamte und viele mehr hart treffen wird, von der Landesregierung beschlossen.

Einstimmig stellten sich am 20.1. die SPD-Landespolitiker hinter die Sparpläne der Landesregierung. Auf Antrag von CDU und Grüne/Bündnis 90 mussten sich jedoch alle Politiker persönlich outen: Die Abstimmung wurde mittels Einzelabfragen durchgeführt, sodass jeder Anwesende hörte, wer wie stimmte. Beschlossen wurde so das Wegfallen der landesweiten Vorschriften für Raumgröße und Anzahl der Erzieher je Kindergruppe. Festgeschrieben wurde lediglich, dass “in der Regel“ 25 Kinder in einer Gruppe zusammengefasst werden sollen. Landeszuschüsse für Kitas gibt es nur für Kommunen, die sehr geringe Steuereinnahmen haben.

Die weiteren Themen:

  • Das Musiktheater BAD schließt
    Nach über 15 Jahren alternativer Musikkultur gab das Musiktheater BAD jetzt mit großer Wehmut bekannt, dass es in seiner bisherigen Form zum 27. 2. 1999 geschlossen wird. So wird das Februar-Programm das Letzte in seiner altgewohnten Form sein. Es setzt sozusagen einen Schlusspunkt unter eine ganze Ära von tausenden von Konzert- und Disco-Veranstaltungen, die sich vor allem den Musikrichtungen verschrieben hatten, die sich abseits des Mainstreams etablieren konnten. Wer also noch einmal das BAD in seiner alten Form erleben möchte, sollte die Chance nutzen und dem Bad nochmals einen Besuch abstatten.
  • Jugendliche protestieren: Wir wollen endlich unsere Skaterbahn!
    Die Jugendlichen vom Jugendtreff Domino sind sauer – seit Monaten warten sie vergeblich auf einen Skaterplatz im Umfeld der Bethlehem-Kirche.
  • Nun kommt sie doch: Die Linie 17
    Die von vielen Anwohnern und Unternehmern befürchtete ersatzlose Abschaffung der Linien 3 und 7 wird nicht stattfinden. Ab 30. Mai wird die Linie 3 und 7 ab Stadionbrücke über die neu ausgebaute Legionsbrücke direkt in die Tunnelstation Waterloo fahren. Damit der Schwarze Bär nicht von Ricklingen „abgehängt“ wird und weiterhin direkt erreichbar bleibt, wird vorerst probeweise für ein Jahr die Linie 17 von der Wallensteinstraße über den Schwarzen Bären und Goetheplatz zum Aegi fahren.
  • Velberstraße: Parkhaus für 4,62 Millionen geplant
    160 Pkws soll das geplante mechanische Parkhaus an der Velberstraße aufnehmen können. Die Fahrer können ihren Pkw dann auf einem neuen Seitenstreifen der Velberstraße in einer Einfahrtbox einparken, von wo das Fahrzeug mechanisch in das Innere des Parkhauses transportiert wird. Das Betreten des Parkhauses ist dabei nicht notwendig.
  • Ab April Bio-Tonnenflut auf Lindens Straßen?
    Ab April 1999 werden in Linden und Limmer die braunen Bio-Tonnen aufgestellt. Darin wird kompostierbarer Bio-Müll gesammelt und vierzehntägig abgeholt. Gleichzeitig werden die grauen Restmülltonnen nur noch einmal pro Woche geleert. Durch die Einführung der Bio-Tonnen droht Lindens Fußwegen eine Tonnenflut.
  • Zoff im Bezirksrat:
    Bezirksrat verabschiedet Resolution zum Staatsangehörigkeitsrecht für Migranten
    Der Bezirksrat beschloss in seiner Sitzung am 27.1. eine Resolution für eine Reform des Staatsbürgerrechts und für eine doppelte Staatsbürgerschaft. Verurteilt wurde von SPD, B90/Die Grünen und PDS die CDU/CSU-Kampagne gegen die Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft. Die CDU-Fraktion verließ daraufhin geschlossen die Sitzung.

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FAUST hat seine Internet-Seiten komplett neu überarbeitet. Da sind Informationen zum Verein, NutzerInnen, Geschichte, zu Parkmöglichkeiten und vieles mehr abrufbar