Offener Brief zur Schließung der Stadtbibliothek Limmerstraße

Offener Brief der Bürgerinitiative gegen die Schließung der Stadtbibliothek Limmerstraße an Monika Ganseforth: Unwahre Behauptungen zur beabsichtigten Schließung der Stadtbibliothek Limmerstraße

Sehr geehrte Frau Ganseforth,
wir wenden uns an Sie, weil Sie als Politikerin und ehemalige Bundestagsabgeordnete in der Öffentlichkeit die Behauptung aufstellen, dass die Bücherei im Freizeitheim Linden geschlossen wird, weil „nicht genügend Besucher vorhanden sind.“ Des Weiteren verbreiten Sie, dass die Bücherei erhalten bliebe, wenn die 25.000 Unterzeichner/innen, die sich für den Fortbestand der Bücherei einsetzen, „alle die Bücherei nutzen würden.“

Wir möchten Sie darüber informieren, dass Ihre Hauptaussage nicht den Tatsachen entspricht und von wenig Sachkompetenz zeugt. So hätten Sie problemlos, z.B. in der Beschlussdrucksache 1840/2008 der Landeshauptstadt, nachlesen können, dass 2007 42.185 Besucher/innen die Stadtbibliothek Limmerstraße aufsuchten und dabei 121.678 Ausleihen vornahmen.

Auch die jüngst veröffentlichten Zahlen der Bibliotheksleitung, die ja auch Ihnen bekannt sein müssten, widersprechen Ihrer Behauptung.

Im Übrigen: Meinen Sie, dass das verordnete und gewollte Sterben von insgesamt 10 Büchereien in Hannover tatsächlich auf mangelnden Besuch zurückzuführen sei? Ein solch hanebüchen-unsachliches Argument wurde in der Diskussion, die nun schon einige Jahre dauert, bislang noch nie angeführt. Wird hier nicht vielmehr knallharte Finanzpolitik auf dem Rücken der Leser/innen, der Kinder und Jugendlichen sowie der Finanzschwachen betrieben?

Ihr Hinweis zum Fortbestehen der Bücherei Limmerstraße – wenn die25.000 Unterzeichner/innen „alle die Bücherei nutzen würden“ – ist ebenfalls nicht nachvollziehbar und in Polemik und Verdrehung kaum zu überbieten. Eine derartige Behauptung stellt den untauglichen Versuch dar, die verantwortlichen Politiker/innen zu entlasten und reinzuwaschen und den „Schwarzen Peter“ ausgerechnet denen unterzujubeln, die sich engagiert für ein Hannover ohne Büchereischließungen aussprechen. Frei nach dem Motto: „Die 25.000 Unterzeichner/innen sind schuld.“

Oder anders gefragt: Wenn die Unterzeichner Udo Lindenberg, Hellmuth Karasek, Anne Barkhoff, Mirko Slomka und Christian Wulff in der Limmerstraße Bücher ausleihen würden, wäre dann die Bücherei gerettet?

Wir fordern Sie auf, künftig sachkundiger in der Öffentlichkeit zu argumentieren, von oben stehenden Äußerungen abzusehen und sich für den Erhalt der Stadtbibliothek Limmerstraße auszusprechen. Als Anlagesenden wir Ihnen zur sachgerechten Information und zur Vermeidung des Vorwurfes der Irreführung der Öffentlichkeit die von unserer Bürgerinitiative vorgelegten „10 Denkanstöße für ein Hannover ohne Büchereischließungen und Bildungsabbau“.

Mit freundlichen Grüßen
Matthias Wietzer
Doris Schollmann

Initiative gegen die Schließung der Stadtbibliothek Limmerstraße
c/o Matthias Wietzer
Limmerstraße 31
30451 Hannover
Tel.: 0511 / 4582694
PM: BI gegen Schließung der Stadtbibliothek Limmerstraße