Weg „Zur Schwanenburg“ – Legendenschild wird enthüllt

In seiner Sitzung vom 26.01.2011 hat der Stadtbezirksrat Linden-Limmer mit einstimmigem Beschluss angeregt, die Wegeverbindung von der Wunstorfer Straße über die Fösse bis zum Heinrich-Kollmann-Weg und über diesen in östlicher Richtung mit dem Weg Zur Schwanenburg zu verbinden. Diese Wegverlängerung, einschließlich des östlichen Teilstücks des Heinrich-Kollmann-Weges sowie der von der Wunstorfer Straße abzweigenden Stichstraße, wird in die Bezeichnung „Zur Schwanenburg“ einbezogen. Durch die Benennung insbesondere der von der Wunstorfer Straße abzweigenden Stichstraße wird die Auffindbarkeit im an dieser Stelle neu entstehenden „Stichweh-Leinepark“ eindeutig verbessert.

Mit der Namensgebung nach der ehemaligen Gaststätte „Schwanenburg“, die sich in der unmittelbaren Umgebung östlich der Stichstraße befand, wird an die vielen Limmeranern bekannte historische Örtlichkeit mit der dazugehörigen Parkanlage erinnert. Darüber hinaus wird mit dieser Benennung den letzten Eigentümern der Schwanenburg vor dem Zweiten Weltkrieg gedacht.

Die jüdische Familie Rüdenberg erwarb das Gelände 1896 und errichtete eine Bettfedernfabrik. 1898 ließ sie auf ihrem Grundstück ein großes Gebäude mit zwei Konzertsälen bauen, das durch die Lage am Leineufer und die großzügigen Parkanlagen mit Kaffeegarten, Musikpavillon, Gast- und Konzerträumen schnell zu einem beliebten Ausflugsziel der Region wurde. Familie Rüdenberg genoss in Hannover hohes Ansehen. Die Kinder und Enkelkinder der Eheleute Margarethe und Max Rüdenberg konnten 1936 und 1939 ins Ausland emigrieren. 1942 wurden die Eheleute Rüdenberg zunächst enteignet und am 23.07.1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Max Rüdenberg starb dort 79-jährig am 26.09.1942, seine Frau Grete am 29.11.1943 im Alter von 63 Jahren.

Bezirksbürgermeisterin Knoke lädt alle interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürger zur Enthüllung des Legendenschilds am 29.09.2011 ein.

Stadtplan

Bildnachweis: Stefan Ebers