Neue Broschüre zum KZ Limmer

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„Zentrale Gedenkstätte muss Orte der Verfolgung erfahrbar machen“

Der Arbeitskreis „Ein Mahnmal für das Frauen-KZ in Limmer“ (AK KZ Limmer) begrüßt die Ankündigungen der Stadt Hannover, eine zentrale Gedenk- und Dokumentationsstätte für die Opfer des Nationalsozialismus zu schaffen, in der besonders die Geschichte der sieben KZ-Außenlager und der Zwangsarbeiter/-innenlager in Hannover dargestellt und wissenschaftlich wie pädagogisch bearbeitet werden soll.

„Wie sehr eine solche Einrichtung fehlt, zeigt sich schon allein daran, dass unsere Gruppe eine Fülle bisher noch unbekannter Informationen zum Frauen-KZ Limmer und den Lagern für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter im Stadtteil recherchieren konnte, und das auch noch 66 Jahre nach ihrer Schließung“, so Horst Dralle, Sprecher des Arbeitskreises. Die ersten Ergebnisse dieser Recherchen hat der AK KZ Limmer soeben in einer Broschüre veröffentlicht.

Titelbild der Broschüre zum KZ Limmer

Im Gebiet der Stadtteile Ahlem, Limmer und Stöcken sieht der Arbeitskreis eine besondere Häufung von Orten der nationalsozialistischen Verfolgung (vier KZ-Außenlager, zahlreiche Zwangsarbeiter/-innenlager, „Judenhäuser“, Gestapo-Dienststelle, Polizeiersatzgefängnis, Sammelstelle für den Transport in die Vernichtungslager usw.). Daher ist eine zentrale Gedenk- und Dokumentationsstätte unbedingt in diesem Umfeld anzusiedeln, um einen Zusammenhang zu den authentischen Orten der Verfolgung herzustellen und diese von dort aus „erfahrbar“ zu machen, zum Beispiel durch Stadtteilrundgänge oder Fahrradtouren. Ein Standort in der Innenstadt, wie kürzlich diskutiert, ist nicht sachgerecht.

Unabhängig von der Einrichtung einer zentralen NS-Gedenk- und Dokumentationsstätte setzt sich der AK KZ Limmer auch weiterhin für ein deutlich sichtbares Mahn- und Erinnerungszeichen für das Frauen-KZ auf dem ehemaligen Conti-Gelände – der geplanten „Wasserstadt Limmer“ – ein. Die 44-seitige Broschüre des Arbeitskreises „Einen Ort der Erinnerung schaffen – KZ und Zwangsarbeit in Hannover-Limmer 1944/45“ ist für 3,00 Euro u. a. im Büro der Kirchengemeinde St. Nikolai, beim Verein Quartier e. V. und in ausgewählten Buchhandlungen erhältlich (siehe www.kz-limmer.de).