Entscheidung gegen radio flora – Unverständnis beim Freundeskreis

Die Begründung für die Ablehnung unseres Antrages ist uns unverständlich. Vom neuen Betreiber unserer Lizenz wird eine größere Vielfalt erwartet.
Es mutet schon merkwürdig an, wenn man radio flora in dieser Weise Vielfalt abspricht. Wir haben den Verdacht, dass vorgefasste Urteile und tief sitzende Bedenken gerade wegen der bunten Vielfalt unseres Senders zu der negativen Entscheidung geführt haben. Weiter heißt es in der Begründung, man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Leicht vielleicht nicht, aber schnell ist man gewesen: 30 Minuten hat die Versammlung der NLM gebraucht, um gegen einen gut vernetzten und innovativen  Bürgerrundfunksender und Faktor in der Region zu entscheiden.

Dass ein Anbieterkonsortium, das erst in den letzten Monaten seine Medienkompetenz über Mitgesellschafter einwerben konnte, jetzt den Zuschlag erhält, verwundert uns. Das gilt umso mehr, als unser Mitbewerber sich im Laufe des Bewerbungsverfahrens so verändert hat, dass in ihm der ursprüngliche Antragssteller kaum noch zu erkennen ist.

Der Vorstand von radio flora hat in den letzten drei Monaten viel versucht und viel erreicht: 5.500 Unterschriften dokumentieren das breite Interesse aktiver Hörerinnen und Hörer an unserer Radioarbeit, weit über 140 neue Vereinsmitglieder stehen für weiteres Engagement, zehn Gesellschafter haben eine neue Betreibergesellschaft gegründet und beweisen damit deutlich mehr gesellschaftliche Bandbreite als unser Mitbewerber.

Besonders irritiert sind wir darüber, dass uns gegenüber – auch aus der Landesmedienanstalt heraus – immer wieder bestätigt wurde, dass radio flora hörbarer und professioneller geworden sei. Alle diese Anstrengungen und Bemühungen der Redakteure in den letzten 1 1/2 Jahren sind von der Landesmedienanstalt bzw. deren Versammlung jetzt ignoriert worden.

Stattdessen traut man jetzt unseren Konkurrenten das zu, was man bei uns täglich hören kann!

Wir haben trotz mancher interner Diskussionen stets ein ansprechendes Programm on air gebracht. Wir wollten und wollen nach unserem Programmoutput bewertet werden. Wir wollen danach beurteilt werden, wie viele Menschen bei uns und mit uns Bürgerrundfunk machen und nach unserer Zugangsoffenheit und Medienkompetenzvermittlung.

Ein Bürgerrundfunk, der wirklich Bürgerfunk sein will, muss auch mit Querschüssen leben. Das mindert nicht die Leistung. Im Gegenteil beweist das, dass wir nicht ausgrenzen und ausschließen, sondern unsere Stärke in der Einbindung vielerlei Interessen liegt. Das mag manchen ein Dorn im Auge sein: radio flora ist auch ein Sender mit Platz für gesellschaftliche Minderheiten, für Migrantinnen und Migranten, für Behinderte und für sozial Schwache. Wir sind stolz darauf, nicht Mainstream zu sein und – im positiven Sinne – keine “Profis” zu sein. Das hat vielen missfallen. Wir stehen dazu.

Die Lizenz wird uns genommen, aber wir können mit aufrechtem Gang das Funkhaus räumen. Wir haben einen starken Abgang hingelegt und wir haben auf den letzten Metern richtig was bewegt. Dass das keine Würdigung findet, ist das eigentlich Empörende.”

Der Vorstand und die Geschäftsleitung von radio flora

radio flora – UKW 106,5 MHz | Kabel 102,15 MHz

www.radioflora.de