Riedel de Haen Altlasten: Auch in Linden Verdachtsflächen

Weitere Flächen mit Verdacht auf Altlastenablagerungen werden untersucht

Prof. Dr. Axel Priebs und Hans Mönninghoff, die Umweltdezernenten von Region Hannover und Landeshauptstadt Hannover, haben am Mittwoch die Ergebnisse der vertieften historischen Recherche zu Aktivitäten und möglichen Altlasten der Chemischen Fabrik Eugen de Haen vorgestellt. Demnach gibt es nicht nur im Stadtteil List Verdachtsflächen, sondern auch im Stadtteil Linden zwei Areale, an denen bis heute Produktionsrückstände lagern könnten. Prof. Dr. Priebs kündigte für die Region Hannover als Bodenschutzbehörde an, diese Verdachtsflächen in das Untersuchungsprogramm einzubeziehen.

„Wir haben mit dieser vertieften historischen Recherche eine solide Basis, um das weitere Vorgehen zu planen“, sagte Mönnighoff für die Stadt Hannover. Die Landeshauptstadt hatte die Studie in Auftrag gegeben. Demnach ist nicht nur das ehemalige Firmengelände als Verdachtsfläche einzustufen, sondern zum Beispiel auch das Grabensystem, das bestand, als die Fabrik ihren Standort in der List hatte, sowie eine ehemalige Deponie.

Angesichts der neuen Verdachtsflächen hat die Region Hannover eine Prioritätenliste für die Untersuchung der einzelnen Standorte erstellt. Höchste Priorität haben – außer dem Wohngebiet rund um den De-Haen-Platz und dem Kleingartenparkplatz am Lister Damm -der Siemenshof, das Lister Bad sowie das ehemalige Gelände der Seifenfabrik Unger in Hannover-Linden. An diesen drei Standorten wurden bislang keine radiologischen Belastungen festgestellt. Jedoch stehen Untersuchungen auf chemische Altlasten noch aus.

Mit Priorität 2 wurden die Grabensysteme sowie ein Gelände an der Constantinstraße, eine ehemaligen Deponie der Stadt Hannover, eingestuft. Dort sind zunächst Messungen der sogenannten Ortsdosisleistung (ODL) vorgesehen.

ODL-Messungen, allerdings mit abgeschwächter Priorität, sind zudem für das Gelände des ersten Firmensitzes von De Haen in Hannover-Linden geplant sowie auf öffentlichen Verkehrsflächen, deren Unterbau aus Schutt vom ehemaligen Betriebsgelände besteht.

„Wir werden diesen Katalog systematisch abarbeiten“, kündigte Prof. Dr. Priebs an.